Donnerstag, 17. Juli 2008

Machu Picchu und zurueck

Wir standen also am Bahnsteig und dann lief sie ein, die Perurail. Ein riesiges schweres blaues Eisenmonster, das geraucht hat, dass man fast eine Gasmaske gebraucht hat. Schnell hatten wir mit Hilfe von Rudolfo, einem netten Peruaner der in Australien Touristic studiert, das richtige Abteil nach Aguas Calientes gefunden. Natuerlich gabs fuer das gleiche Abteil unterschiedliche Preise fuer Einheimische und Extranjeros, das ist wirklich Abzocke hier. Aber schliesslich wollten wir zu einem der neuen 7 Weltwunder, da war halt Blechen angesagt. Nach 30 Min setzte sich der Zug in Bewegung und dampfte los. Nach 3 Min der erste Halt. Der Zug fuhr ploetzlich rueckwaerts weiter. Nach weiteren 5 Min noch ein Stop. Wieder vorwaerts weiter. So ging es vier mal hin und her. Da wir den Berg hoch mussten, schraubte sich der Zug so im Zickzack-Verfahren den Berg nach oben. Nach weiteren 5 Stops kamen wir 45 Min spaeter am Zielort an. Ein Oertchen mitten im Nichts. Genial. Schnell hatten wir ein nettes Zimmer im Hostal "Machu Picchu" gefunden und wir beschlossen, erst mal zu fruehstuecken. Schliesslich war es erst 10 Uhr. Anschliessend ging es weiter zu den "Aguas Calientes", den schwefelhaltigen Thermalquellen, in denen man baden kann. Ein Traum. Das Wasser war je nach Becken warm bis heiss und super angenehm und wir waren gar nicht mehr aus dem Wasser zu bekommen. Dann noch Relaxen, bummeln, Ticket fuer den Bus und Machu Picchu kaufen und was Essen; wir waren zufrieden.


Nach einigem Hin und Herdiskutieren am Abend hatten wir beschlossen, doch nicht den ersten Bus um 5.30 Uhr nach Machu Picchu (MP) zu nehmen, sondern ersten einen spaeteren um 7.30 Uhr. Da Flo auch da noch nicht wach zu kriegen war, wurde es mit Ach und Krach der um 8.30 Uhr, aber das war auch ok. Immerhin bekamen wir das bisher beste Fruehstueck im einem Hostal unserer Reise. Ein absolutes Highlight. Wir kamen zum Bus, ergatterten die letzten Plaetze und schon gings los. Wir schraubten uns mit dem Vehikel 20 Min den Berg hinauf und auch hier durfte man wieder nicht nach unten schauen, so steil ging es da runter.


Fuer alle, die sich unter MP nix vorstellen koennen, hier eine kleine Bescheibung:


Machu Picchu (Quechua: Machu Pikchu für „alter Gipfel“) ist eine gut erhaltene Ruinenstadt der Inka, die in 2.360 m Höhe auf einer Bergspitze der Anden, über dem Urubambatal, in 75 km Entfernung nordwestlich von Cusco liegt. Erbaut wurde die Stadt einer Theorie zu Folge um 1450 von Pachacutec Yupanqui, einem Herrscher der Inka, der von 1438 bis 1471 regierte. Er schuf die Grundlagen für die Ausdehnung des mächtigen Inkareiches und führte den Kult um den Sonnengott Inti ein. Eingebettet zwischen dicht bewachsenen Bergen war die Stadt für die spanischen Eroberer im Jahre 1532 unsichtbar und ist dadurch der Zerstörung entgangen. Die Stadt umfasste 216 steinerne Bauten, die mit einem System von Treppen verbunden waren. Etwa 3.000 Stufen sind heute noch erhalten, ebenso wie die Außenmauern der zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten. Sinn und Zweck dieser Stadt sind bis heute umstritten. Es existieren über sie keine Überlieferungen bzw. wissenschaftliche Aufzeichnungen, weshalb nur Vermutungen angestellt werden können. So wurde die Stadt, deren ursprünglicher Name unbekannt ist, nach einem der nahe gelegenen Berggipfel benannt, zwischen denen die Ruinenstadt liegt: Teile der Stadt, die für die Landwirtschaft genutzten Terrassen, liegen am Fuße des „alten Gipfels“, hinter dem anderen Ende der Stadt ragt der „junge Gipfel“ (Huayna Picchu) zuckerhutförmig in den Himmel.

Die UNESCO nahm Machu Picchu 1983 in die Liste des Weltkulturerbes auf.
2007 wurde Machu Picchu im Rahmen einer Privatinitiative nach Angaben der Veranstalter von weltweit 70 Millionen Menschen zu einem der „neuen sieben Weltwunder“ gewählt.


Oben angekommen stroemten wir mit Massen an Touristen aller Nationen zum Eingang. Dort fanden wir eine nette Dame, die uns fuer erschwingliches Geld eine Fuehrung anbot, die wir zusammen mit 3 Amerikanern machten. Sehr hilfreich, denn allein kann man sich so viele Infos kaum holen. Die Stadt ist wirklich sehr beeindruckend, zumal sehr viel davon noch erhalten ist (75% orginalerhalten). Die Lage auf dem Berg ist traumhaft und wirklich sehr schwer zu erreichen, aus dem Grund wurde sie ja auch von den Spaniern nicht zerstoert. Allerdings haben die Inkas sie verlassen, aus Angst, dass die Spanier sie doch finden vertreiben wuerden.


Nach der Fuehrung und einer kurzen Staerkung am Kiosk mit Quiche und Cola mussten wir feststellen, dass es Wasser nur in 250ml Glasflaschen gab und zu einem Wahnsinnspreis. Und der Oberhammer war: Die Glasflaschen kamen nach dem Leeren in den normalen Muell. Nun war uns klar, warum hier so viel Muell produziert und abtransportiert werden muss, wie wir es im Zug gesehen hatten. So ein Bloedsinn.


Wir haben dann eine Wanderung zur Scharte zum naechsten Berg gemacht, denn dort befindet sich das Sonnentor "Intipunku". Der Weg nach oben war beschwerlich, denn es war unglaublich heiss. Doch oben angekommen hatte sich natuerlich die Qual wieder rentiert, wie immer. Der Blick auf MP war atemberaubend. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen. Die Socken auszuziehen und die Fuesse in den Wind zu haengen, war ein Genuss nach der Plackerei. Ein paar Stuecke Kuchen, die ich im Ort unten von einer Einheimischen erstanden hatte, versuessten den Aufenthalt noch mehr. Nach ca. einer Stunde Geniessen wanderten wir wieder nach unten und sahen uns nochmals die Einzelheiten der Ruinen an, die uns am Morgen entgangen waren. Was in den Ruinen auffaelt, es gibt Massen an Japanern. So viel hatten wir auf unserer ganzen Reise nicht gesehen. Die kommen echt nur zu den absoluten Highlights. Und der Gag war: die meisten hatten Handschuhe, Mundschutz und Muetzen an, als haette es 5 Grad. Dabei war es so heiss, dass man selbst in Tshirt und kurzen Hosen schwitzte. Die sind so sauberkeitsorientiert, das ist unglaublich. Nur keine Keime abbekommen. Ich hatte das gehoert, aber das so zu sehen ist sehr befremdlich.

Gegen 16.30 Uhr traten wir voellig erschoepft, aber gluecklich den Rueckweg an.


Am Abend stellten wir fest, dass das Internet zu langsam war, um Google ueberhaupt zu laden, doch so wurden wir Zeuge eines Festivals mit einem grossen Umzuges in dem Dorf. Dort wurde das Fest der Jungfrau Carmen gefeiert. Es gab diverse Gruppen mit tollen prachtvollen Kostuemen, voll mit Pailetten und Glitzer. Musik durfte natuerlich nicht fehlen. Anschliessend gingen wir in eine nette Pizzeria, da es dort ein warmes, offenes Feuer gab. Nach einer mehr oder weniger leckeren Pizza wollte Flo noch ein Eis, denn auch das Paaerchen am Nebentisch hatte eines in Glas. Auf Nachfrage beim Kellner hiess es, Eis gaebe es hier keines, die haetten es wohl mitgebracht. Haha. Wo kam dann das hinter uns wohl wirklich her? Nochmals Nachfrage, dann hiess es, es gaebe Vanille, Schoko und Erdbeer. Also von jedem eine "Bola" bestellen und warten. Dann verschwand eine Angestellte mit einem Glas aus der Tuer und lief nach draussen.Wo das Eis wohl geholt wurde? 5 Min spaeter kam es und es war Vanille und sichtlich 2x Stracciatella. Auf die Nachfrage, wo denn Erdbeer und Schoko seien, sagte der Mozo promt: das eine Stracciatella sei Schoko, das andere Erdbeer. Haha. Natuerlich waren es Stracciatellakugeln und nix anderes. Auf den Gag und weiteren miserablen Service gab es kein Trinkgeld fuer den Ober, sorry.


Nach einer weiteren kurzen Nacht fuhren wir mit dem 7 Uhr Zug zurueck nach Hidroelektrica und von dort aus mit dem Taxi und komplett vollem Kofferraum (irgendwo muessen 7 Leute ja sitzen samt Gepaeck) nach St. Theresa. Dort ging es mit Schorsch auf den Rueckweg nach Cusco. Wir kamen nachmittags an und checkten in einem Hostal ein, das wir vorher schon besichtigt hatten. Leider hatten wir es besser in Erinnerung, als es wirklich war, aber egal. Dort verbrachten wir 2 Naechte, machten noch eine sehr nette Stadtrundfahrt mit einem alten hoelzernen Bahnwaggon, der als Bus durch die Stadt fuhr. Hier gibt es Unis nur getrennt nach Maennlein und Weiblein, alles sehr gesittet. Natuerlich mussten noch ein paar T-Shirts sein und hier kamen wir um Cuy-Arts nicht herum. Das ist ein sehr sarkastischer Meerschweinchen Comic aus Peru. Ultra witzig. Natuerlich schlugen wir uns wieder mal den Bauch mit Kuchen und Toertchen voll, denn das Cafe vom letzten Mal ist einfach zu genial, um darauf zu verzichten.

Waehrend wir unser Auto auf der Strasse stehen hatten und das war echt selten (nur Laden und einkaufen), weil es immer irgendwelchen Garajen steht, bekamen wir wieder diverse Angebote dafuer. Mal sehen, ob der Verkauf so einfach wird, aber die Menschen scheinen sich um Schorsch zu reissen.


P.S. Die Bilder haben wir diesmal auch schon geladen.

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