Mittwoch, 9. Juli 2008

Isla del Sol und Hasta luego Bolivia

Die Isla del Sol ist 14,3 km² groß und 1 km vom Festland entfernt. Der ursprüngliche Name der Insel lautete Titicaca, wonach später auch der Titicacasee benannt wurde. Er soll auf zwei Aymara-Wörtern beruhen: titi heißt "Große Katze" und kak heißt "Felsen". Frei übersetzt bedeutet es "Puma-Felsen".
Diesen "Puma-Felsen" galt es zu erklimmen ... also schnell bei einer Agentur ein Ticket erstanden. 20 $us pro Person fuer die Ueberfahrt, alle Eintritte und einen Guide der auf englisch alles erklaeren sollte. Um 08:15 Uhr sollten wir von ihm abgeholt werden vom Hostal.
Uns hat es zuerst nur ein bisschen gewundert dass um die genannte Uhrzeit nur eine Frau da stand und sagte wir sollten den Guide unten am Hafen treffen. Nachdem wir in ca. 10 Minuten zum Hafen geschlappt waren (es war arschkalt, das Wasser auf der Strasse gefrohren) bestiegen wir das Boot ohne unseren Guide. Uns gegenueber sass eine Bolivianische Familie mit zwei jungen Maedels aus Deutschland die wohl zu Besuch waren. Nach ca. 2 Stunden Fahrt (die Kiste hatte nur einen Motor und der wurde auch bei weiten nicht ueberbeansprucht) kamen wir auf der Islo del Sol im Norden an. Unerwartet (wir hatten ihn schon abgeschrieben) tauchte Vicente ploetzlich auf und stellte sich als unser Guide vor. Wir bekamen einen bevorzugten Einlass im Museum und eine super tolle Erklaerung zu jedem Ausstellungsstueck.
Die anschliessende Wanderung zu einzelnen Inka-Ruinen und zum Hafen im Sueden dauerte ca. 4,5 Stunden und wir merkten mal wieder dass es nicht so leicht ist in dieser Hoehe (3.840 Meter) zu wandern. Mitten auf dem Weg ueber den Bergruecken wollte uns noch ein bolivianischer Wegelagerer zwei Tickets fuer je 5 Bol verkaufen die wir gluecklicherweise und dank Vincent nicht bezahlen mussten. Der Mann ist ein einfacher Dorfbewohner der sich mit dem Verkauf von falschen, professionell aussehenden Tickets ein Zubrot verdient.
Nachdem Vincent auf dem Weg nach Sueden (mit der Sonne im Ruecken) fast jeden gegruesst hatte und bei jedem ein paar Minuten mit Ratschen verbrachte (wir waren gar nicht boese fuer die Pausen!) kamen wir wohlbehalten bei der zweiten heiligen Quelle an.
Bei der Rueckreise war das Boot komischer Weise doppelt so voll und wir quetschten uns zu den 30 zusaetzlichen Einheimischen die der Kapitaen fuer 5 Bol aufgenommen hatte.
Wieder im Hotel wurden ersteinmal die sonnengeroeteten Stellen mit Creme versorgt und danach hiess es nur noch "ab in die Haia".


¡Kasani! ¡Kasani! ¡Kasani! ¡Kasani! ¡Kasani! ¡Kasani! ¡Kasani! Huuphupupupup
"Guten Morgen Schatz!"
Huuuphuuupupupup
"Guten Morgen! Wieviel Uhr haben wir denn?"
¡Kasani! ¡Kasani!
"Es ist kurz nach halb sechs."
¡Kasani!
"Oh, da hat er uns heute ein bisschen laenger schlafen lassen ... hast Du die Hunde heute Nacht gehoert?"
... (ausnahmsweise Stille) ...
"Ja ... aber der Gockel gegen 4 war schlimmer."
Hupupup
"Den hab ich dieses mal gar nicht gehoert! Wie hast Du denn geschlafen?"
"Nicht schlecht ... halt wie immer hier."
¡Kasani! ¡Kasani! ¡Kasani! (Dieses mal die Stimme eines Jungen.)
"Warte ich mach erstmal das Fenster zu."
*Fenster wird geschlossen*
¡Kasani! ¡Kasani!
"Schon besser."

... so und aehnlich sehen hier einige Morgen aus ... Laerm und Muell gibt es hier in Bolivien an jeder Ecke genuegend. Interessanter Weise ist es so dass alle Guides in abgelegenen, ruhigen Gegenden begeistert erzaehlen wie "tranquil" (ruhig) es dort sei ... andererseits hupen und laermen (super lautes Radio und Fernsehgeraet, Motoren, Schreien) die Leute ungehemmt und ueberall.

So, nachdem wir also puenktlich geweckt worden waren konnten wir gemuetlich packen und fruehstuecken und dann los. Achja ... noch schnell ins Internet (die Gelegenheit nutzen) und eMails und Kommentare checken.

Auf der Fahrt zur Grenze (tolle Landschaften, super Strasse) stellte sich heraus dass der angepriesene Ort "Kasani" zufaellig auch die Grenze zu Peru darstellt. Jetzt hiess es ausreisen ... und zwar mit eigenem Auto. Also los:
  1. An der Grenze ist die Schranke zu ... also los geht es in die einzelnen Bueros der Grenzbehoerden.

  2. Oficina de Migration -> kein Problem wir haben einen Polizisten angequatscht der uns sogleich an ca. 50 Einreisewilligen vorbei geschleusst hat und zack zack waren die Stempel auf den Paessen.

  3. Zoll-Amt fuer das Auto ... Carnet abgeben, die Daten (die da drauf stehen) nochmal muendlich mitteilen und natuerlich zum naechsten Copyshop eine Kopie vom Perso und die Carnet (vorne und hinten) ist noetig

  4. Copyshop: wir lassen gleich 5 Kopien machen ... sicher ist sicher wir kennen die Papenheimer ja: 10 Blaetter ... 10 Bolivianos bitte! (Wow was fuer Halsabschneider, in Sucre kosteten 10 Kopien ca. 2,5 Bol.)

  5. Zoll-Amt Nr. 2:
    Beamter: "Wann kommen sie zurueck nach Bolivien?"
    Susi: "Wahrscheinlich in ca. 5 Wochen."
    Beamter: "Wann genau?"
    Susi: "Wissen wir nicht."
    Beamter: "Hmhm ..." (er schreibt irgendetwas in seinen COMPUTER)
    Wir bekommen nach ca. 10 Minuten ein sehr professionell aussehendes DinA4 Blatt mit dem Namen "Halmtburgert".

  6. Copyshop Nr. 2: Man weiss ja nie ... schnell noch 4 Kopien vom Ausreiseblatt machen. Diese sollen jetzt schon 8 Bolivianos kosten (ein Kind von ca. 8 Jahren bedient gerade den Kopierer) ... wir bezahlen vier und gehen.

  7. Policia: Er macht einen Eintrag aller Daten von der Carnet in ein Buch ... ich unterschreibe und wir bekommen einen Stempel hinten auf das Original Blatt.

  8. Nochmal kopieren lassen? Nein ... jetzt wuerde es wahrscheinlich schon 16 Bols kosten ... machen wir also lieber wann anders.

  9. Zur Grenze und durch ... der nette Beamte am Schlagbaum kannte uns ja schon und winkte uns gleich durch.
Puh ... endlich geschafft und weiter geht es ca. 200 Meter nach Peru.






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