Nachdem wir in Paracas losgefahren waren, haben wir ueber Pisco wieder die Panamerikana erreicht. Pisco war voellig unspannend, so dass uns hier nichts hielt. Wir fuhren und fuhren und hatten zwischendrin an einer Zahlstelle wieder einmal das Vergnuegen mit der Polizei. Die war hier wirklich ueberall und hielt uns wieder einmal auf. Der Polizist machte uns wieder mal darauf merksam, dass wir angeblich keine SOAT Plakette haben (Versicherungsbescheinigung). Natuerlich hatten wir eine, doch die war aus Bolivien und unseres Wissens nach konnten wir damit in Peru fahren, doch er behauptete wir braeuchten hier eine peruanische. Wir haben wieder einmal hin und her und rauf und runter. Er war hartnaeckig und bis zum Ende wussten wir nicht, ob wir die Plakette nun brauchen oder nicht. Am Ende hat er sich mit 10 Sol bestechen lassen und wir durften weiter. Aufatmen. Immer wieder das Gleiche.
Nach ca. 4 Std. Fahrt kam Lima in Sicht. So wirklich wohl war mir nicht bei der Aussicht, mit dem eigenen Auto in eine Stadt mit 8 Millionen Einwohnern zu fahren. Das war eine absolute Premiere und wie wir uns dort zurechtfinden wollten, war uns schleierhaft. Doch es half nichts, wuerde schon irgendwie gehen. So tankten wir vorher nocheinmal. Diesmal haben wir uns entschieden, Benzin mit Oktanzahl 98 zu tanken. So wuerden wir uns das zusaetzliche Oktan sparen, das wir sonst immer ins Auto schuetten. Damit fuhr Schorsch mehr oder weniger gut weiter. Immer wieder ruckelte er. Aber wir dachten uns noch nicht so viel. Die Vorlaeufer der Stadt waren schon sehr gut beschildert und alles wirkte sehr geordnet. Die Panamerikana hat uns dann mitten in die Stadt gebracht und irgendwann haben wir uns einfach entschieden, von der grossen Autobahn abzubiegen, soweit wir das an der Karte erkennen konnten, die wir hatten. Natuerlich sind wir dann eine Stunde durch die Gegend geirrt und das bei dem Verkehr. Eine falsche Entscheidung und man war in einer Richtung auf einer 4spurigen Strasse gefangen. Keine Chance auf Korrektur und das im Dauerstau. Zu dem Verkehr (die Leute fahren hier nach dem Prinzip des Staerkeren und des Schnelleren) kommen noch die Loecher in der Strasse. Auf einer dreispurigen Strasse fahren die Leute vor und neben einem ploetzlich Slalom ... weil ein 25 cm tiefes Loch einfach nicht durchfahren werden kann... Busse haben dabei immer Recht. Das haben wir schnell gelernt.
Mit Hilfe unserer Karte und etwas Glueck haben wir dann tatsaechlich nach Miraflores gefunden, den Stadtteil, der unser Ziel war. Dort gibt es viele tolle Haeuser, das Meer und jede Menge Laeden, Restaurants und Hotels. Ein Zimmer zu finden war alles andere als einfach, da vieles ausgebucht war. Nach Nachfragen in ca. 8 Unterkuenften sind wir im Hotel Mariel gelandet, das ca. 5 Min vom Plaza Kennedy (Hauptplatz) entfernt ist und der Preis ist halbwegs ok. Wir hatten die Nase voll vom Suchen und Fahren in der Stadt. Wir haben uns einquartiert und uns dann gleich auf die Socken gemacht und fuer Abends noch eine Stadtrundfahrt bei Nacht gebucht.
Um 18 Uhr ist die Rundfahrt gestartet und wir hatten uns dafuer entschieden, unten innen zu sitzen, da es oben aussen nachts sicher kalt wuerde. Auch wenn wir da nicht immer alles gut sehen konnten, uns war nicht kalt wie allen anderen oben. Leider war die Ansagerin alles andere als kompetent und ihr englisch miserabel. Nach ca. 2 Std. haben wir einen Stop zum Snack in einem Restaurant gemacht. Kaffeefahrt laesst gruessen. Und wir mitten drin, grausam. Dann ging es weiter und am Ende hatten wir viel gesehen und sind in einem Wasserpark gelandet. Dort gab es 14 Brunnen aller Groessen und Formen, die in verschiedenen Farben beleuchtet waren und Wasserspiele aller Art zeigten. Atemberaubend und ein unglaublich tolles Erlebnis. Ein Brunnen war sogar zum Durchgehen (siehe Bilder) und in einem anderen haben die Wassersaeulen an unterschiedlichen Stellen abwechselnd gespritzt. In diesen konnte man gehen, doch man wusste nie, wo das Wasser als naechstes kommt. Dementsprechend nass waren die Kiddies, die in dem Brunnen waren. Alles in allem war die Rundfahrt zwar von schlechter Fuehrungsqualitaet und zu teuer, doch wir hatten viel gesehen und erlebt. Lima gefiel uns super und wir haben einen sehr guten Eindruck von der Stadt. Sehr viele tolle Gebaeude und wunderschoen. Am Ende sind wir am neuen Einkaufszentrum Larcomar ausgestiegen, das direkt am Meer in die Steilkueste eingebaut ist. Wenn man von der Strasse aus hinlaeuft, sieht man nichts, denn man steht direkt drauf. Dort noch was Essen und die 300 Kiddies beobachten, die sich dort bei der Disco anstellten. Sehr interessant, doch irgendwie auch nicht anders als bei uns.
Hier ein kleiner Ueberblick ueber die Stadt:
Lima ist die Hauptstadt Perus und die mit Abstand größte Stadt des Landes. Nahe bei Lima liegt die Hafenstadt Callao mit 810.568 Einwohnern, mit der Lima zusammengewachsen ist. Beide Städte bilden die Metropolregion Lima. Lima ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie das bedeutendste Wirtschafts- und Kulturzentrum von Peru mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Museen und Baudenkmälern. Die Altstadt von Lima wurde 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Lima liegt am Río Rímac im Westen von Peru, zwischen dem Pazifischen Ozean und den Ausläufern der Andenkordilleren, welche die Stadt nach Osten begrenzen, in der trockenen Küstenregion Perus durchschnittlich zehn Meter über dem Meeresspiegel. Der Río Rímac hat für Lima größte Bedeutung. Er führt der Stadt Trinkwasser aus reinem Gletscherwasser zu. Der Rückzug des Gletschers, der vermutlich durch den Klimawandel bedingt ist, führt dazu, dass es vorübergehend mehr Wasser gibt.
Die Stadt befindet sich in der subtropischen Klimazone. Im Allgemeinen zeichnet sich das Klima durch große Beständigkeit aus. Die mittlere Durchschnittstemperatur beträgt 18,2 Grad Celsius. In der Region fallen im Jahresdurchschnitt nur 13 Millimeter Niederschlag, und längere Perioden ohne Niederschlag kommen immer wieder vor.
Im Winter (Juni bis September) liegt die Stadt praktisch den ganzen Vormittag, und oft auch den Rest des Tages unter dichtem Küsten- oder Hochnebel. Der kälteste Monat ist der August.
Die Stadt Lima erhielt ihren Namen aufgrund ihrer indigenen Wurzeln; der Name stammt vermutlich vom Jaqaru-Wort lima - limaq oder limaq - wayta, das „gelbe Blume“ bedeutet. Eine zweite Möglichkeit ist, dass der Name sich vom Quechuawort rimaq (bzw. Wanka limaq) herleitet, das übersetzt „Sprecher“ bedeutet.
Im Jahre 1919 lebten 175.000 Menschen in Lima. 20 Jahre später waren es bereits über eine halbe Million. Auch viele ausländische Zuwanderer fanden den Weg an die peruanische Küste. Schon in der Kolonialzeit hatten die Spanier schwarze Sklaven aus Afrika geholt und später kamen Chinesen als Vertragsarbeiter ins Land. So entstand im Laufe der Jahre ein multikulturelles Völkergemisch, das entscheidend zum kosmopolitischen Flair der Stadt beigetragen hat. Die Probleme der Landflucht verschärften sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Bevölkerungsexplosion, mangelnde Infrastruktur und Naturkatastrophen trieben immer mehr Menschen in die Hauptstadt, aufgefangen von den endlosen Elendsvierteln.
Aus der einst blühenden Kolonialstadt ist heute eine unüberschaubare Metropole geworden, in der die Natur durch Bauten aus Asphalt, Stahl und Zement fast vollständig ersetzt wurde. Größere Parkanlagen sind kaum vorhanden. Lima kämpft mit einer Vielzahl an Problemen: ausuferndem Straßenverkehr, hoher Luftverschmutzung und zahlreichen Müllbergen. Die sozialen Probleme sind nicht weniger bedenklich: Kriminalität, Prostitution, Drogen und eine stark wachsende Informelle Wirtschaft.
Am naechsten Tag haben wir uns gegen 16 Uhr mit Hugo, dem Fruehstuecksservierer im Hotel getroffen, der uns zeigen wollte, wo man das Auto verkaufen koennte. Nach einigem Hin und Her kamen wir zu einem Kommisioinaer, der zwar Platz auf seinem Hof hatte, doch das Auto musste zuerst importiert werden, bevor er es nehmen wollte. Aber wir waren nun schon schlauer.
Am Samstag hatten wir den Plan, das Auto noch einmal waschen zu lassen, um Schorsch fuer den Verkauf schoen zu machen. Schliesslich wollten wir ihn hier loswerden, wenn moeglich. So versuchten wir eine Auto-Waescherei zu finden, doch das war nicht einfach. Und wir hatten wieder mal eine Kontrolle der Polizei. Angeblich waren die dunklen Scheiben verboten und die Soat wurde wieder bemaengelt. War scheinbar echt was dran. Diesmal hiess es 200 Sol Strafe zahlen, das tat weh, aber half nichts. Offiziell waeren es 300 gewesen. Nach einer Stunde Stau und Suchen landeten wir auf dem Parkplatz eines Supermarkt. Dort konnten wir im Pizzu Hut was essen und nebenbei wurde unser Auto gewienert. Nach kurzem Einkauf waren wir gegen 16 Uhr (nach 4 Std.) wieder im Hotel. Und das alles nur zum Autowaschen. Perfekt. Wir waren echt platt.
Dann haben wir uns mit Hugo, dem Fruehstuecksservierer im Hotel getroffen, der uns zeigen wollte, wo man das Auto verkaufen koennte. Nach einigem Hin und Her kamen wir zu einem Kommisioinaer, der zwar Platz auf seinem Hof hatte, doch das Auto muesste zuerst importiert werden, bevor er es nehmen wollte. Wir waren nun schon schlauer. Abends noch zum Pfannkuchen essen, die hervorragend waren. Tolle Restaurants gibts hier massenweise, man weiss gar nicht, wo man zuerst hinsoll.
Am naechsten Morgen neuer Plan: da Schorsch mehr denn je stotterte, wollten wir unseren Tank auspumpen lassen, da wir sicher waren, das falsche Benzin zu haben. So sind wir um 12 Uhr zur Tanke, die sich hier "Grifos" nennen. Dort gab es einige nette junge Maenner, die Rettung versprachen. Mit dem Schlauch absaugen ging nicht. Der Tank war zweigeteilt und um die Ecke sowie gesichert, keine Chance den Schlauch da rein zu bekommen. So haben sie uns angeboten, den Benzinschlauch vom Tank unter dem Auto zu loesen, um das Benzin abzulassen. Das war alles andere als einfach. Nachdem die Sitzbank ausgebaut war, wurde von innen und aussen am Schlauch hantiert. 2 Std. harte Arbeit, dann war es vollbracht. Dann hiess es Schlauch rein, auslaufen lassen. Leider kam nach einer Gallone nichts mehr, doch wir hatten locker 8 Gallonen intus. Mittlerweile waren alle Jungs (zeitweise 3-4) an unserem Schorsch dran. Die Tanke wurde vernachlaessigt, so dass so einige Kunden genervt hupten und auf Bedienung warteten. Dann noch einmal unters Auto, nochmal 30 Min hin und her, Auto anders aufbocken und es lief wieder. Doch wieder nur 1 Gallone. Dann die Prozedur zum dritten Mal. Dann kam mehr. Endlich lief es, als wieder mal die Polizei kam. Sie waren auf uns aufmerksam geworden, weil wir immer noch das "En venta" Schild am Auto hatten. Ein bolivianische Auto darf man in Peru nur verkaufen, wenn man es importiert hatte und das hatten wir ja noch nicht. Nach langer Inspektion, Abschreiben und "abnehmen" der Motornummer mittels Tesafilm und Sichtung der Papiere war alles ok und wir kratzen auch gleich das Schild ab. Gegen 16.30 Uhr, einigen Snickers und zwei Interessenten fuers Auto (die zufaellig unser Auto an der Tanke sahen) spaeter war das Auto so gut wie leer. Alles was ging, war draussen. Dann hiess es, Benzinschlauch wieder dran. Dazu musste einer der Jungs erst eine neue Stahlmanschette kaufen, die alte war ausgeleihert. Nach langem Hin und Her waren gegen 18 Uhr alles fertig. Nun hiess es wieder tanken. Alle waren der Meinung, das Benzin, was wir drinhatten,war 84er Oktan. Viel zu wenig und vor allem das Falsche. Wenn wir das gewusst haetten, haetten wir nur das zusaetzliche Oktan reinschuetten muessen. Nun hiess es 98er tanken. Nach 1 Gallone stotterte Schorsch noch immer. Noch eine, dann ging es besser. Naja. Mehr trauten wir uns nicht. Dann fuhren wir voellig fertig noch 2 Runden Testen und dann ins Hotel. Weg war das Gestottere nicht, doch irgendwie schien es besser. Es war ja noch eine falsche Gallone in den Leitungen zum Motor. Die wuerde es sein.
Abends wollten wir uns noch eine Ablenkung von dem Gau goennen und gingen ins Kino. "Wall-E", einen Disneyfilm hatten wir ausgesucht. Der war zwar in Spanisch, doch es gab eh kaum gesprochene Worte. So war es kein Thema, alles zu verstehen. Wir sassen zwar in der ersten Reihe und ich war nicht so ueberzeugt vom Film wie Flo, aber es war eine nette Abwechslung. Die Kinositze haben hier einen Mechanismus zum zuruecklehnen ... sehr cool!
Unser Plan, das Auto hier zu verkaufen ist echt zum Haareraufen. Alles schien sich gegen uns verschworen zu haben. Aber es half nichts. Einer der Interessenten von gestern, der Taxifahrer Martin erschien vielversprechend. Hoffen wir, dass es klappt.
2 Kommentare:
hallo ihr Weltenbummler,
hoffentlich findet sich für euren "Schorsch" noch ein Liebhaber. Es ist ja schon schrecklich, daß der Verkauf des Autos nun solche Probleme macht.
Ich wünsch euch dabei alles Glück , wir drücken alle Daumen.
Die letzte Woche wer et ihr nun auch noch gut überstehen. Wir freuen uns sehr wenn ihr wieder daheim seid.
Viel Glück beim Autoverkauf wünscht euch "Susi-mama"
Hola Flo, Susi, como estan?.
Ya se acercan al final de su largo viaje, seguro que ya sienten nostalgia por regresar a casa, pero todo lo que recorrieron fue algo inolvidable, verdad?.
Suerte con la venta del auto!!!
Hasta pronto!!!.
Omar.
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