Da die Fluege aus Venezuela nach Deutschland guenstig sind und wir vor hatten, noch 2 Wochen in Venezuela zu bleiben, hatten wir unseren Rueckflug so gewaehlt, dass wir von Quito nach Caracas und von dort aus nach Deutschland fliegen wollten. Da viele Ziele in Suedamerika nicht direkt verbunden sind, mussten wir mit Avianca ueber Bogota (Kolumbien) nach Caracas fliegen. Unser Flug ging um 6.30 Uhr und Avianca haben wir als eine der puenktlichsten Fluggesellschaften ueberhaupt erlebt. Und: das Essen war ueberaus lecker. In Kolumbien hatten wir 3 Std. Aufenthalt und wurden im Cafe auch gleich mit den kolumbianischen Pesos konfrontiert, nochmal eine neue Waehrung, da wird man echt narrisch:). Als wir nach dem zweiten Flug gegen 13.20 Uhr in Caracas ankamen, erschlug uns die Hitze und Schwuele regelrecht. Wir liessen wir uns von einer Agentur ein Hotel empfehlen. Wir wurden abgeholt und haben das Hotel besichtigt, doch leider war es eine Absteige, die auch noch 80 USD kosten sollte. So sind wir wieder abgezogen (Frechheit siegt) und hatten so immerhin ein kostenloses Taxi, wenn auch kein Hotel. Hier wollten wir nicht bleiben, nicht mal fuer die eine Nacht, die wir hatten. So sind wir mit Sack und Pack durch die Hitze marschiert und haben gesucht. 5 Sterne kosteten 420 USD, was anderes gab es nicht. Und die Mitarbeiterin am Desk war ueberaus unfreundlich und absolut unmotiviert. Irgendwann kam das Aeropuerte Suite Hotel am Wegesrand und dort hatten wir Glueck. Ein Zimmer fuer 165 Bolivares (nochmal ne neue Waehrung, das sind ca. 55 EUR). Das Zimmer war klein, aber wir hatten einen Pool mit Bar auf dem Dach. Allein das war schon genial. Man muss dazu sagen, dass es hier einfach keine billigen Hotels gibt, unfassbar. Das billigste waren die 55 Eur, fuer ein halbwegs Gutes zahlt man 150 USD und das in einem Schwellenland. Leider sind uns alle Menschen, die wir bis dahin getroffen hatten, unfreundlich entgegen gekommen, warum auch immer. So sind wir in das 55 Eur Zimmer gezogen und den Pool/Bar getestet. Nach einem schlechten Essen mit ein paar Flaschen Wasser hatten wir nochmals 40 EUR los, was uns echt schockiert hat. Der Pool und die direkte Lage am Meer und der Blick vom Dach aus dorthin hat fuer alles entschaedigt. Wir sind bis nach Sonnenuntergang im seichten Wasser gelegen und haben genossen. Dann ab ins Zimmer, um festzustellen, dass die Klimaanlage nur zentral regelbar ist. Somit war die auf Vollgas und es war eiskalt. Wir haben nach langem Hin und Herprobieren zwei Blatt Papier auf die Klimaschlitze geklebt, so dass es etwas besser war. Nicht mal die Fenster konnte man oeffnen, um die Hitze reinzulassen, das war ja wie in Bangkok:) Wir haben trotzdem halbwegs geschlafen, ein miserables Fruehstueck genossen und sind am naechsten Tag mittags mit einem Taxi los zum Flughafen. Eine Strecke von 5km hat 10 EUR gekostet und der Fahrer war absolut unfreundlich und frech. Unglaublich.
Am Flughafen haben wir von Lufthansa das Angebot bekommen, fuer 600 EUR pro Nase eine weitere Nacht in Caracas auf Lufthansakosten zu bleiben, denn der Flieger war hoffnungslos ueberbucht (40 Leute zuviel). Ich war dagegen, wollte nur noch heim, doch Flo hat mich ueberzeugt. So haben wir uns freiwillig gemeldet und so noch eine leckere Pizza auf Lufthansakosten gegessen. Leider haben wir dort noch ein paar Bolivares mehr ausgegeben, so dass wir nochmal 20 USD wechseln mussten, um die Flughafensteuer zu zahlen. Mein Ausweis wurde dabei 2x kopiert, alles abgetippt und: ich musste sogar meinen Fingerabdruck dalassen. Was fuer ein Bloedsinn, um 14 EUR zu wechseln.
Nebenbei haben wir noch mitbekommen, wie der Judoka aus Venezuela von den olympischen Spielen zurueckkam, denn im Flughafen war mit dem Empfangskomitee samt Fernsehen die Hoelle los.
So standen wir um 16 Uhr wieder am Lufthansaschalter, um zu erfahren, ob wir nun um 17 Uhr fliegen oder nicht. Wir wollten bleiben, denn fuer das Geld ist das eine tolle Sache. Alle anderen Freiwilligen vor uns mussten fliegen. Eine 6koepfige Familie aus Ostdeutschland hatte am Vortag ihren Flug verpasst, weil ihr Flug, den sie von Quito nach Caracas hatten 12 Std. zu spaet war. Leider sind sie dort mit der Gesellschaft Santa Barbara geflogen und so hatten sie nun keinen Anspruch auf einen Platz im naechsten Lufthansaflieger. Wir kamen als letze an die Reihe und auch wir sollten fliegen, die Familie musste bleiben. Eine Frechheit, obwohl wir freiwillig unsere Plaetze abgegeben haetten. Doch wir haetten 600 EUR pro Tag bekommen, die Familie nix. Von Santa Barbara bekommen sie nur ein Hotel und wissen nun nicht, wann sie wieder heimkommen. Dumme Sache und sie taten uns echt leid. Wir rannten zu allem Schaltern, doch die Kontrollbeamten hatten kein Mitleid, dass es schon 17.10 Uhr war. Alles wurde wie immer sehr sorgfaeltig geprueft. Wir sind dann mit 1 Std Verspaetung losgekommen und haben im Flieger wieder mal die engen Sitze und wenig Schlaf genossen. Da war so ein siffiger Semi-Cama Bus echt ein Luxus.
Aber eines wissen wir sicher: nach Venezuela werden wir nie laenger fahren, denn die Menschen sind sehr unfreundlich, alles ist schmutzig und gammelig und dafuer zahlt man noch ein Vermoegen, nein danke.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen