Der Mechaniker ist auf GDI Mitsubishi spezialisiert und hat herausgefunden, dass wir verbleites 84er Benzin getankt hatten und dass die Benzinpumpe kaputt war. Das hatte uns die Tanke kurz vor Lima eingeschenkt, als wir 98er tanken wollten, doch wir hatten nicht geschaut und schon hatten wir das falsche Benzin. 84er ist in Peru verbleit und das ist fuer unseren Schorsch natuerlich Gift. Damit war klar, die Benzinentleerungsaktion hatte Sinn gemacht. Immerhin. Julio war dran und wurde die Pumpe hoffentlich reparieren koennen.
Wir haben uns spaeter wieder mit Hugo getroffen und ihm unser Dilemma erklaert.
Hugo hatte sich bei der SUNARP (wieder eine von den 1000 peruanischen Behoerden) schlau gemacht, ob das mit dem Import nicht doch ginge und angeblich gaebe es einen Weg. Wir glaubten nicht wirklich daran.
So hatten wir also verschiedene Szenarien zur Wahl:
- Hugo schafft es tatsaechlich noch das Auto in Peru loszuwerden, angeblich hatte er schon Interessenten
- Verkaufen als Auto geht wirklich unter keinen Umstaenden und wir verkaufen es an den Mechanico Julio bar auf die Hand
- Hugo kann das Auto als Ersatzteile importieren und bekommt mehr als wir von Julio bekommen
- Hugo bringt das Auto nach La Paz, doch vorher muesste es repariert werden.
- Jorge kommt und holt es.
Mit ziemlicher Sicherheit sollte aber das Auto bei Hugo daheim zwischengeparkt werden. Damit war klar, wir muessen uns seinen Eltern vorstellen. Wir sind also gleich mit ihm zusammen im Taxi zu ihm gefahren und in einem der besten Wohngebiete von Lima ausgestiegen. Das Haus ist riesig und wunderschoen eingerichtet. Hugos Elterm waren sehr nett, doch sein Vater war von all dem nicht so begeistert. Seine Mutter schon eher, ihre Unterstuetzung hatten wir. Am Ende war klar, wir koennen das Auto dort voruebergehend lassen.
Mittwoch haben wir nochmals bei Julio in der Werkstatt vorbeigeschaut und klar signalisiert, dass wir das Auto verkaufen wollen und er meinte, er haette da auch schon jemand, muss ihn aber nocheinmal kontaktieren.
Am Donnerstag haben wir uns beim Busterminal schlau gemacht, wann wir die Chance haetten, mit dem Bus nach Ecuador zu reisen. Ein direkter Bus nach Quito faehrt nur am Montag und Donnerstag, Donnerstag ging nicht mehr, Montag war uns zu spaet. So haben wir uns entschieden, den Bus nach Guayaquil in Ecuador am Freitag zu nehmen. So kaemen wir unserem Ziel wenigstens schon mal ein Stueckchen naeher. Die einzige Busgesellschaft, die die Route fuhr, heisst Ormeno. Billig war der Spass nicht gerade (75 USD pro Nase), doch nun blieb zu hoffen, dass der Bus, in dem wir 26 Std. sitzen sollten, gut ist.
So haben wir nachmittags nochmals einen Besuch bei Julio gemacht und mit ihm den Deal mit einem Privatvertrag und 3000 USD ausgehandelt. Treffpunkt fuer die Uebergabe sollte am Freitag um 11 Uhr sein, um 15 Uhr sollte unser Bus gehen. Hugo war darueber nicht so gluecklich, denn er hatte das Ziel, das Auto zu einem besseren Preis loszuwerden. Doch wir dachten uns, besser 3000 USD sicher in der Tasche als am Ende nichts.
Also sind wir am Freitag mit Hugo, der extra fuer uns seine Schicht im Hotel verschoben hatte, zu Julio gefahren. Dort haben wir nochmals wegen der Reparatur gesprochen und Julio meinte, eine Reparatur koste ca. 700 USD. Juhu. Das war genau das, was uns noch fehlte. So haben wir auf den Kaeufer gehofft, der um 11 Uhr kommen sollte. Tat er dann auch, doch er hat nur 500 USD aufgetrieben und wollte den Rest spaeter zahlen. Haha. Nur wann und wie? Damit haben wir abgelehnt. Wir haben nach einer kurzen Beratung mit Hugo nochmals den Grua geholt und Schorsch zu Hugo nach Hause bringen lassen, damit dueser Zeit hatte, sich eine Loesung auszudenken, die funktioniert. Wir hatten wenig Wahl. So fuhr unser Schorsch zu Hugo und wir haben ihm alle Papiere fuer Schorsch uebergeben.
Wir kannten Hugo zwar erst seit einer Woche, doch wir vertrauen ihm. Er ist sehr korrekt und ehrlich, wenn es einer hinbekommt, dann er. So blieb Schorsch bei Hugo und wir machten uns auf zum Busbahnhof. Wir verliessen Lima im Regen. Angeblich regnet es in Lima nie!
1 Kommentar:
hallo ihr Lieben,
das mit Schorsch scheint ja jetzt hoffentlich ein gutes Ende zunehmen.
Ich wünsche euch beiden daß Hugo ein Ehrenmann ist.
Auf solcher Reise braucht man viele Schutzengel, bisher haben sie euch nicht im Stich gelassen.
-Susi-mama-
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