Freitag, 23. Mai 2008

San Pedro (Chile) nach Uyuni (Bolivien): 1.Tag

An diesem Tag ging es mit der Tour nach Bolivien los ... die Organisation "Colque" holte uns relativ puenktlich im Hostel ab und wir fuhren nach einer herzlichen Verabschiedung von unseren "Herbergseltern" mit weiteren 14 Turis zur chilenischen und bolivianischen Grenze.

Fuer unsere "Google Earth Verfolger" mal die ganze Strecke auf einen Blick:
  • Start in San Pedro de Atacama, Chile
  • Grenzuebergang nach Bolivien (eine Huette mitten in der Wueste)
  • Laguna Blanca
  • Laguna Verde
  • Piedras de Dalí
  • Pampa Jara
  • Laguna Colorado
  • 1. Uebernachtung im Refugio
  • Arbol de Piedra
  • Laguna Honda
  • Laguna Cañapa
  • Salar de Uyuni
  • Isla del Pescado
  • Hotel de Sal
  • Uyuni
Es ist die "standard" Tour die man auf jeden Fall in Bolivien machen muss und dementsprechend viele Leute sind auch unterwegs.

Die Grenze
Der Grenzuebertritt verlief ziemlich unspektakulaer da weder Rucksaecke noch Handgepaeck kontrolliert wurden. Wir bezahlten unsere ersten 15 Bolivianos (ca. 1,50 Euro) und wurden "eingelassen" ... alles sehr freundlich. Zum Glueck wurden wir bei der Aufteilung der Passagiere auf die Jeeps nicht mit Amis zusammengesetzt. Diese duerfen bei der Einreise nach Bolivien naemlich 150 Dollar berappen ... und so wie wir das mit bekommen haben hatten die wenigsten von ihnen so viel Bargeld dabei. Damit waren sie erstmal dazu verdammt Geld per Kreditkarte zu besorgen was die Abreise natuerlich fuer den kompletten Jeep verzoegert hat.

Die Truppe und das Auto
Zwei (kleine) Italienerinnen, beide sehr still und mit wenig Englischkentnissen, zwei Englaenderinnen (jung und teilweise aufgedreht) und wir. Der Jeep war im guten Zustand, die Sitze bequem, die Fenster sauber und genug Platz fuer unser Handgepaeck.
Nachdem alle Rucksaecke in einer Plane auf dem Dach verstaut waren ging es los.
Markus war der Name unserer Fahrers, Reisefuehrers, DJs und Mechanikers. Er sprach, wenn er mal sprach, natuerlich nur spanisch. Gefahren ist er super ... dank Kokablaettern immer wachsam und konzentriert.

Die Strasse
Der Weg auf dem wir losgefahren sind und der sich im Prinzip auch wahrend der drei Tage nicht gross geaendert hat besteht aus Piste mit Steinen und Loechern. Oft zweigen weitere Fahrspuren ab die unser Markus anscheinend nach gut duenken nahm.

Laguna Blanca
Nachdem wir die wunderschoenen Farben der Berge und den Vulkan Licancabur aus der ferne sehen durften kamen wir zur ersten Attraktion.
Ein wunderschoener See auf einer Hoehe von 4.300 Metern und komplett weiss (wie der Name schon sagt) vom Salz. Das Wasser ist hier vollstaendig gesaettigt mit Salz und deshalb friert es erst bei einer Temperatur von -21 Grad Celsius. Eine duenne Eisschicht spiegelte den nahen Vulkan Llicancabur und die Stimmung war atemberaubend (neben der Kaelte natuerlich). An dieser Lagune steht eine kleine Huette, extra fuer Turis und hier gab es Fruehstueck: heisses Wasser fuer Nescafe, Milchpulver und Zucker sowie Brot und Marmelade.

Laguna Verde
Nach ca. 45 Minuten fuhren wir ueber einen Huegel und da lag sie vor uns: eine gruene Lagune.
Kupfer-Oxyd hat das Wasser gruen gefaerbt und neben dem roten Wuestensand und den Felsen sah sie gigantisch toll aus. Der Anblick von bunten Bergen und unerwartetem -buntem - Wasser auf dieser Hoehe haut einen fast um. Auf dem Weg zur naechsten Station haben wir wieder Vicuña Herden gesehen. Diese wilden Tiere leben in Gruppen von ca. 8-12 Tieren und sind nicht domestiziert.

Piedras de Dalí
Wenn einer glaubt dass Salvador Dalí eine komische Phantasie hatte der hat diese Bergformationen noch nicht gesehen. Hier liegen die Felsen direkt im Wuestensand auf einem Huegel und man sagt dass Dalí sich hier fuer sein Kunstwerk inspirieren hat lassen.
Weiter ging es ueber Sandwegen und auch direkt ueber den Acker und durch die Pampa Jara zu unserem ersten Uebernachtungsdomizil.

Laguna Colorado und das Refugio
Diese Lagune ist komplett rot und von Salz-Strand umgeben. Die Farbe kommt von Mineralien und vom Eisenoxyd. Auf dem See gibt es Inseln die wie Eisberge aussehen: weiss (aus Salz) und kantig. Unglaublich aber langsam glauben wir kann uns nichts mehr ueberraschen.
Nunja ... das Refugio hatte und doch ueberrascht. "Very Basic" war die Bezeichnung und das hat es auch verdient. Und KALT muss man dazu schreiben ... kalte Betten, kalte Raeume, kalte Stuehle und kalte Luft ueberall. Nachdem wir die drei Decken gesichtet hatten die uns zugeteilt worden waren sind wir beinahe schon in Gedanken erfrohren. Susi hat kurzentschlossen nach Denken oder Schlafsaecken gefahndet und wir konnten tatsaechlich zwei Stueck gegen Gebuehr leihen (nunja, 2 Euro pro Stueck haben uns nicht umgebracht). Nachdem wir der Sache immer noch nicht getraut haben war der Beschluss schnell gefasst. Wir schlafen gemeinsam in einem Bett und haben somit doppelt so viele Decken und Schlafsaecke zur Verfuerung. Dass die breite Matraze auf einem viel schmaeleren Betonsockel lag haben wir erst gemerkt als wir im Bett gelegen sind. Wie Ihr erraten koennt hat uns die Kaelte nicht umgebracht ... gefaehrlicher war da schon eher das Gewicht von 6 Decken und zwei Schlafsaecken was auf uns lastete *grins*. Mir (Flo) war es natuerlich schon nach 20 Minuten zu warm und ich hab alle Klamotten von mir geworfen. Susi lag unbeweglich (wer kann sich schliesslich mit 6 (in Worten sechs) Schichten an den Beinen und 8 (acht) Schichten am Oberkoerper noch bewegen?). Zum Glueck mussten wir nicht auf die Toilette in dieser Nacht ... wir haben es uns tunlichst verkniffen Eiswuerfel zu pinkeln.
So haben wir die Nacht also ohne Erfrierungen ueberstanden ... allerdings hatten wir blaue Flecken von den Druckstellen der Decken auf unseren Hueften. :-)
Achso: Als wir beinahe verschlafen hatten (unser Fahrer hatte uns keine Zeit angesagt) und das Fruehstueck aus - natuerlich kalten - Broten und etwas heissem Tee bestand ging es weiter. Achja, zum Abendessen gab es lauwarme Gemuesesuppe und Nudeln mit Tomatensosse. Super lecker wenn man durchgefroren und hungrig ist.

Puh ... auf 4278 m Hoehe ist es sooo anstrengend zu wandern, zu atmen oder auch nur Uno zu spielen ...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Ihr zwei,

...habt Ihr echt noch Energie UNO zu spielen?
Ich bin schon wieder ganz neidisch bei Euren tollen Erlebnissen - allerdings weniger auf die Kälte.
Ich könnte Euch ein wenig Wärme per Blog senden, denn hier hat es seit gestern feuchtschwüle, bedeckte 30 °C.
Da Ihr mir ja so schön die "Zähne lang macht", habe ich heute Urlaub eingereicht und meine Reise angemeldet: diagonal ans andere Weltende nach Kasachstan und China in die Wüste Taklamakan - na, ich bin gespannt... Vorher können wir aber noch live quatschen, denn es geht erst Ende September los.

Tja, was ich beim Kommentieren falsch gemacht habe - keine Ahnung - jedenfalls sind meine ersten beiden Versuche vor ca. 'ner Woche im Nirwana verschwunden.
Die Mairallye haben wir noch nicht mal komplett geplant - Frank hat einfach zuviel um die Ohren, dann wird's halt 'ne Julirallye oder wir warten auf Euch im August :-)

Am Samstag feiern wir gern für Euch mit, laßt es Euch gutgehen,

Liebe Grüße von der Gerti