Donnerstag, 22. Mai 2008

Geysire von El Tatio

Nach unserem letzten Blog sind wir also tatsaechlich am Donnerstag Morgen (22.5.) um 4 Uhr zu den ca. 38 Geysiren von El Tatio (ein Vulkan, wobei die Geysire in einem seiner Krater sind) aufgebrochen. Dort haben wir auch endlich den Vulkan Licancabur mit 5800m ganz aus der Naehe gesehen. Insgesamt hatten wir 2 Std. Anfahrt in einem 25 Mann Bus ueber Stock und Stein durch absolut unwegsames Gelaende. Kaum zu glauben, wie da ein Bus fahren kann. Wir sind so frueh los, weil die Geysire in den Morgenstunden die meiste Aktivitaet zeigen und man den Dampf am besten sehen kann. Dort angekommen spuckten die Geysire im 2 bis 5 Minuten Takt kochendes Wasser 5 bis 15 m in die Luft. Man hatte echt zu tun, dem Ganzen nicht zu nahe zu kommen, da das heisse Wasser nicht ungefaehrlich ist. Die Erde fauchte und koechelte an ganz vielen Stellen und zeigte sich in allen erdenklichen Farben.
Es gab auch Loecher, die unterschiedlich tief waren, sog. "fumarolas" aus denen nur Gase stroemten und die zischten, wie eine Eisenbahn. Ein atemberaubendes Schauspiel, vor allem beim Sonnenaufgang. Allerdings war das Ganze auf 4600 m und dementsprechend hatten wir ganz schoen mit der Hoehe zu tun und vor allem mit der Kaelte von Minus 15 Grad. Wir hatten echt viel an, aber es schien noch zu wenig zu sein, daher war klar, fuer Bolivien muessen noch mehr warme Klamotten her. Nach einem Fruehstueck an Ort und Stelle waren wir gestaerkt und sind weitergefahren zu unserer zweiten Station, den Thermalquellen. Dort gab es unter- und ueberirdische heisse Quellen, von denen eine ein Becken mit ca. 40 Grad heissem, schwefelhaltigem Wasser speisste. Dort hatte man die Gelegenheit zu baden. Wir haben uns dagegen entschieden, denn wir waren auch so schon genug durchgefroren, als dass wir uns noch ausziehen wollten. Wir haben uns damit begnuegt, die Erdloecher zu begutachten, in denen dunkelgraues oder glasklares Wasser koechelte und haben dort eine kleine Wanderung gemacht. Die gelbe, rote, gruene und weisse Erde dort war wirklich wunderschoen, da sie durch unterschiedliche Metalle eingefaerbt war.
Danach haben wir uns auf den Rueckweg gemacht und dann erst gesehen, wie wild die Streckezu den Gysiren tatsaechlich ist. Das hatten wir bei der Hinfahrt im Dunkeln gar nicht bemerkt. Da ist uns echt manchmal himmelangst geworden, wenn man den Abhang neben dem Bus ohne Leitplanke sah. Teilweise war der steinige Weg, wir nennen ihn "Acker", so holprig, dass der Busfahrer einfach daneben in der Wildnis gefahren ist. Wir haben dann noch an einem See gehalten, der aufgrund der Kaelte zugefroren war und an dem wir Andengaense brueten gesehen haben.
Der letzte Stopp war in einem kleinen Andendorf, in dem es leckere gegrillte Lamaspiesse und Empanadas gab. Am Wegesrand haben wir wieder mal unzaehlige Vicunas gesehen, eine wilde Lamaform, die ein wenig an Rehe erinnert und die erst ab einer Hoehe von 3800 m vorkommen. Wie die Tiere in diesem unwegsamen Gelaende leben koennen, so kaum etwas waechst und kaum Wasser ist, ist uns immer noch schleierhaft.

Wieder in San Pedro angekommen haben wir noch Strickjacken und Socken gekauft und damit waren wir unserer Meinung nach fuer Bolivien geruestet. Ich bin dann nachmittags noch mit dem Hausherren zur Carneceria (Metzgerei) gefahren und habe jede Menge Chorizos (Paprikawurst) und Lomo (Rindfleisch) geholt, die wir abends nochmal mit den Deutschen grillen wollten, denn die ersten Steaks waren hervorragend. Was allerdings echt nicht einfach war, war den Grill in Gang zu kriegen und da Flo schnell aufgab, weil er sich eh nicht wohl fuehlte, hab ich das gemacht und hinbekommen. Selbst ist die Frau:) Wenn auch nur mit Hilfe des Hausherren, einem echten Gaucho, der mir einen genialen Trick verraten hat... aber der ist natuerlich geheim... Nach einem tollen, aber kalten letzten Abend haben wir wieder unsere sieben Sachen gepackt und uns von den sehr sehr netten Hausherren verabschiedet ... Bolivien wartete und damit das "wirkliche"Suedamerika...

P.S.
@Uwe: Danke fuer Deine tollen Kommentare. Wir finden es wunderbar, dass Du sogar unsere Route ueber Youtube und Google Earth verfolgst und alles nachliest. Wir versuchen auch immer ein wenig Hintergrundinfo im Internet zu lesen, doch das Netz ist so langsam hier.

@Gerti: Hat doch prima geklappt mit dem Kommentar. Dass die Zeit so schnell und schon wieder Bladenight ist, wahnsinn. Skatet ne Runde fuer uns mit und passt gut auf euch auf. Sag Frank ganz liebe Gruesse und habt eine tolle Feier. Wei war eigentlich die Mai Ralley?

@Moni: Happy Birthday nachtraeglich ... wir haben dich nicht vergessen und ganz fest an Dich gedacht. Hoffentlich habt ihr schoen gefeiert und einen auf uns mitgetrunken.

@Ingola: Danke fuer den Kommentar. Gibt es News im Chor?

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