Dienstag, 29. April 2008

Las cataratas del Iguazu

Den letzten Eintrag haben wir im Internetcafe in Iguazu getaetigt und anschliessend sind wir mit dem Bus wieder Richtung Hostel gefahren. Leider faehrt der Bus immer andere Strecken (wir haben das System dahinter noch nicht geblickt) und nun hat er gegen 22 Uhr wieder eine andere ausprobiert. Dabei ist mir das erste Mal schon ein wenig mulmig geworden, auch wenn es im Nachhinein betrachtet harmlos war. Der Bus fuhr ploetzlich auf einen sehr unbefestigten Ackerweg, rappelte hin und her und fuhr immer weiter von der Strasse weg.
Zuerst war's noch recht lustig, doch das Ganze zog sich echt hin und es wurde immer dusterer und wir kamen immer weiter ab von der Strasse. Gott sei Dank hat er dann endlich mal gehalten und es stiegen noch Leute zu, damit war klar, das ist hier die ofizielle Strecke und nach weiteren 5 Min waren wir auch wieder auf der normalen Strasse. Alles halb so wild, doch im Dunkeln schon ein wenig unheimlich. Was hier auf den Strassen auffaellt, sind die Muelleimer, die es hier gibt. Jedes Haus hat davor einen Metallkorb, der auf einer ca. 1,20m hohen Stange angebracht ist und darin wird der Muell in Saecken gesammelt. Ich nehme mal an, das dient dazu, keine unerwuenschen Tiere anzuziehen, aber sieht lustig aus.

Gestern frueh sind wir bei strahlendem Sonnenschein gegen 10.30 Uhr zu den Wasserfaellen aufgebrochen. Die Wasserfaelle liegen an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien.
Sie bestehen aus 270 einzelnen Fällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige sind bis zu 82 Meter, der Großteil ist ca. 64 Meter hoch. Hierbei gibt es einmal viele "kleinere" Faelle, die nebeneinander liegen und zum anderen das umganssprachlich "Garganta del Diablo" oder "Teufelsrachen" genannte Wasserfallsystem (u-förmige, 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht). Da die meisten Fälle in Argentinien liegen, ist der beeindruckendste Panoramablick von der brasilianischen Seite möglich, doch wir wollten zuerst mal die argentinische Seite sehen, den Rest schauen wir mal.
Dort angekommen haben wir erst mal den Touripreis von 40 Pesos (ca. 8 EUR) als Eintritt bezahlt (Einheimische zahlen ein Fuenftel) und uns auch gleich auf den Weg gemacht. Wir sind die erste Strecke zu Fuss gegangen, die man auch mit der Bahn zuruecklegen konnte. Nur gut, dass es ueberall Schilder gab, dass man sich nicht vom Weg wegbewegen soll, da es Schlangen, Jaguare und sonstiges nettes Getier dort gibt, das gefaehrlich werden koennte. Der Weg fuehrte uns oben an den ersten Faellen entlang, die wirklich atemberaubend waren (nur gut, dass ich keine Hoehenangst habe:)). Hier sind ganz viele kleinere Wasserfaelle nebeneinander, man weiss gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll. Das Wasser ist mit solcher Wucht an vielen Stellen in die Tiefe gestuerzt, dass ueberall Nebel vom Wasser in der Luft war und uns ganz fein nass gemacht hat. An vielen Stellen konnte man durch die Sonne einen Regenbogen erkennen. Auf dem Weg dorthin haben wir viele Echsen in verschiedenen Groessen gesehen, die groesste wird ca. 25-30cm lang gewesen sein und war sehr schnell. Nach dem oberen Rundgang sind wir zum unteren aufgebrochen, der die gleichen und auch andere Faelle auf Augenhoehe gezeigt hat. Die Wege bestanden fast ausnahmslos aus Bruecken, die sehr nah ans Wasser herankamen oder darueber gebaut waren.
Dann hatten wir uns entschlossen, einen Bootstrip zu machen, bei dem man so nah an die Faelle herankam, dass man geduscht wurde. Flo hat mich schon gewarnt, dass wir nass werden wuerden und wir hatten schon Wechselwaesche dabei, doch so ganz glauben wollte ich das nicht. Im Boot wurden wir in Schwimmwesten gesteckt und nach dem ersten Sprint zum Fall dachte ich noch, na ist doch alles halb so wild. Doch bei zweiten und spaetestens beim dritten hatte das Wasser jede trockene Stelle an einem selbst erobert, so dass wir tropfnass waren. Das Boot ist dabei mit Vollgas auf den Wasserfall zugefahren und ich hatte schon ein wenig Bammel vor den Wassermassen, die von oben kamen, aber es war voellig ungefaehrlich. Nach dieser 20minuetigen Dusche sind wir ausgestiegen und haben uns erst mal umgezogen...
Dann haben wir ein Boot zu der Insel San Martin genommen, das mitten im Wasserfallgebeit liegt und von der man eine herrliche Aussicht hat. Dort waren wir so gut wie allein und auch im uebrigen Park war sehr wenig los, was absolut angenehm war. Vermutlich lag das daran, dass wir relativ spaet los sind und die Masse an Leuten vor uns war, doch in dem grossen Park verteilen die sich gut. Die Aussicht von dort war tatsaechlich atemberaubend und nachdem wir dann schon mindestens 20 Faelle gesehen hatten, wurden wir langsam muede, zumal das Wetter sehr anstrengend war. Der Tag war sehr heiss und durch die Feuchtigkeit des Wassers kamen uns die 30 Grad wie 40 vor.
Im ganzen Park haben wir tausende Schmetterlinge gesehen, in allen Farben und Formen. Leider lassen die sich schlecht fotografieren, weil sie so flattrig sind. Einer hat sich doch gleich in Flo verliebt und hat sich 10 Minuten nicht mehr von seinem TShirt wegbewegt. Wir sind gelaufen, haben geschaut und das hat das lila-orange Tierchen brav erduldet. Es gab Schmetterlinge, die fast Vogelgroesse hatten, welche in gelb, andere in rot mit weiss/schwarz und ausnahmslos alle waren wunderschoen gemustert. Viele hatten "Augen" aussen auf den Fluegeln angedeutet und sahen damit nicht mehr harmlos aus, was aber natuerlich nur Attrappe war, um sich vor dem Gefressenwerden zu schuetzen.
Es gab Kolibris (die gibt es auch im Hostelgarten), die in der Luft vor den Blueten schweben, als waeren sie Marionetten. Es gab tolle Voegel, die man sonst nur aus dem Zoo kennt (auch massenweise Condore zogen ihre Kreise ueber uns). Eine grosse, fette Vogelspinne sass ploetzlich vor uns auf dem Weg. Als wir uns dem Kiosk im Park genaehert haben, habe ich mich noch ueber ein seltsam aussehendes Felltier gefreut. Es sah aus wie ein Waschbaer (so gross wie ein mittelgrosser Hund), hatte einen sehr langen Schwanz und eine tapirartige Schnauze. Nasenbaeren. Ploetzlich kam eine ganze Herde auf uns zugerannt, grosse und kleine Tiere und haben wie in Asien die Affen die Touristen vom Essen "befreit". Sehr witzig die kleinen Tierchen, aber nicht ungefaehrlich.
Obwohl wir wirklich muede waren sind wir gegen 16 Uhr noch Richtung des "Teufelsrachen" aufgebrochen, doch den Weg haben wir per Bahn anstatt zu Fuß gemacht.
Wir sind dann am Ausstieg ca. 25 min ueber das Flussdelta gelaufen, um zur Schlucht zu kommen. Wir waren beeindruckt von der Weite des Iguazuflusses, die dieser an der Stelle eingenommen hat. Man muss dazu sagen, dass wir ja in den 25Min (ca. 1,2km) nur den Teil gesehen hatten, der nicht in den Teufelsrachen gestuerzt ist, sondern in die "kleineren" anderen Wasserfaelle. Der Fluss war an der Stelle auch so ruhig, dass man sich kaum vorstellen konnte, welches Naturschauspiel das Wasser noch bieten wird.
Auf dem Weg ueber den Iguazu haben wir unser erstes Krokodil in freier Wildbahn erlebt, das sich direkt unter uns auf einem Stein gesonnt hat. Es sah ganz harmlos aus und war farblich voll an seine steinbraune Umwelt angepasst. Nur gut, dass wir 3m weiter oben waren.
Beim Teufelsrachen angekommen wurde uns ganz schnell klar, dass sich der Weg hierher trotz der Muedigkeit gelohnt hatte. Diese Wasserfaelle waren das eindruckendste Naturschauspiel der Art, was ich bisher gesehen hatte. Selbst Flo, der schon bei den Niagarafaellen war, war sprachlos. Allein das Getoese des Wassers war ohrenbetaeubend und es krachte mit solcher Wucht in die Tiefe, dass unten nichts ausser Nebel zu sehen war, man konnte den Aufprall der Wassermassen also nur erahnen. Die Menge des Wassers, das nach unten stuerzt ist nicht einmal ansatzweise vorstellbar und man fragt sich, wo kommt das nur alles her...
Wenn der Wind zu uns wehte, haben wir den feinen Wassernebel gut zu spuehren bekommen. Dort haben wir natuerlich auch ein paar Bayern aus Muenchen getroffen, die uns zusammen mit der Bayernflagge von Henri und Antje fotografiert haben:) Nach ca. 20 Min gebanntem Schauen, bei dem wir uns immer wieder fragten, wie es solch ein tolles Naturschauspiel geben konnte, haben wir den Rueckweg angetreten.
Was es zu den Faellen noch zu sagen gibt ist, dass hinter den Wasserfaellen Voegel leben, die dort in den Pflanzen am Fels ihre Nester haben und brueten. Leider haben wir diese nicht gesehen, wir haben daheim nur einen Bericht im Fernsehen darueber gehoert. Doch nun wissen wir, dass wir sie nur wegen des Nebels nicht sehen konnten. Sie sind gut getarnt und damit vor jedem Feind sicher, denn sich in die Wassermassen zu wagen ist alles andere als ungefaehrlich.

Abends sind wir dann noch zum Busbahnhof gefahren und wollten uns ein Ticket nach Nordwestargentinien, nach Tucuman kaufen, was wir als unsere naechste Station auserkohren hatten. Dort war schon so gut wie alles gebucht, doch dann hat der PC der Dame am Schalter gestreikt und einfach nicht das richtige Datum verwenden wollen. Sie bat uns, nochmal heute wieder zu kommen. So ein Mist, aber ok.

Heute hat es wieder die ganze Nacht geschuettet und gewittert, was auch bis in der Frueh angehalten hat. So haben wir einen faulen Lesetag eingelegt. Wir sind jetzt noch einmal zum Busbahnhof und wollten die Fahrt buchen. Nun hiess es, die mittlere Klasse (mit halbumklappbarem Bett, ganz umklappbare gab es dorthin nicht, schade) sei ausgebucht. Haha. Das war sehr aergerlich, zumal wir ja gestern da waren. So haben wir nach langem Hin und Her bei einer anderen Gesellschaft (Andesmar) gebucht. Leider gab es hier nur einen Bus nach Tucuman, der Abends um 21 Uhr abfaehrt und nicht wie der andere am Morgen, aber es half ja nix. Immerhin haben wir die letzten beiden Halbbetten ergattert, die wir die ersten 20 Std nutzen duerfen. Die letzten zwei Stunden wechseln wir in die normalen Sitze, anders ging es leider nicht, sonst haetten wir noch mal einen Tag laenger bleiben muessen. Nun haben wir also einen Tag mehr als geplant und so ganz wissen wir noch nicht, was wir damit machen, denn eine Tour bei dem Regen zu machen, waere ungemuetlich. So denke ich, dass wir doch noch die brasilianische Seite der Faelle bestaunen werden, wenn das mit der Einreise nach Brasilien gut klappt. Aber schauen wir mal, wie es morgen ist...

Beim Essen haben wir heute noch festgestellt, dass hier wirklich absolut salzfrei gekocht wird, was langsam nervt (Frank, das waere was fuer Dich:)) und dass man sich bei dem Brot zwischen "Papier" und "Styropor" entscheiden kann.

Gelernt: Wasserfaelle von Iguazu sind einmalig. Essen ist hier salzfrei. Nasenbaeren und Schmetterlinge gibt es zu Hauf.

Sonntag, 27. April 2008

In Puerto Iguazu angekommen

Wie Flo schon im letzten Post beschrieben hatte, war der Bus, in dem wir gereist sind, wirklich sensationell. Ich bin noch nie mit solch einem tollen Bus gefahren, Flieger kann man dagegen echt vergessen. Was uns hier aufgefallen ist, ist, dass die Busse zu 100% puenktlich abfahren. In Asien sind Verspaetungen bei der Abfahrt von einer Stunde und mehr ja absolut normal. Hier ist der Bus in BS AS auf die Minute puenktlich abgefahren und das Reisen darin hat wirklich Spass gemacht, kaum zu glauben, dass wir 16 Std gefahren sind. Wir haben wirklich 8-9 Std mit einigen kleinen Unterbrechungen geschlafen und es war absolut komfortabel so zu reisen. Alles war sehr sauber und der Bus Steward sehr auf Zack, so was werden wir wieder machen. Und alles ging hier sehr gesittet zu ... kein Chaos ... keine Huehner und keine Reissaecke.


Ab 9 Uhr haben wir dann auch ein wenig die Landschaft bestaunen koennen, denn nach stundenlangem Regen wurde der Himmel klar. Der Boden ist hier schwarz-braun-rot gefaerbt und wenn es hier regnet, fliesst die "Bruehe" auch in solch einer Farbe die Strasse entlang, denn Abflussrinnen scheint es nicht zu geben. Die Haeuser sind sehr ordentlich aus Backstein oder bunt gestrichenem Holz und alles wirkt sehr sauber. Kein Vergleich zu Asien, eher zu Nordamerika, denn sogar die aermeren Haeuser sind alle sehr akurat gebaut. Kaum Muell, der in der Landschaft herum liegt. Angebaut werden vor allem Orangen, Mate und Holz, dazwischen ein paar Bananen. Das Holz wird in den riesigen Saegewerken bearbeitet, die alle paar Kilometer an der Strasse auftauchen. Matefelder gibt es in Huelle und Fuelle und kaufen kann man ihn auch ueberall.
@Ingo: Mate ist nur zum Trinken (wie Tee). Koka gibts zum "in den Backen schieben" (haben wir hier noch nicht mitbekommen, soll eher in Hochlagen der Fall sein), Kombinationen von Mate und Koka haben wir bisher keine gesehen.

Landschaftlich ist es hier huegelig, aber nicht bergig. Regenwald ist ueberall zu sehen, dazwischen gepflegte Felder. Und die Sicht scheint unendlich weit zu sein, der Himmel ist hier gigangisch toll (man sieht die verschiedenen Wolkenschichten ganz genau). Das Klima ist im aeussersten Zipfel im Nordosten von Argentinien feucht. Nicht so feucht wie in Asien, doch feuchter als im trockenen BS AS. Und es ist heiss. Als wir hier gestern ankamen, hatte es ca. 30 Grad und die Sonne hat gut runtergebrannt. Und es gab keinen Rauch, wunderbar (bis aufs BBQ am Abend):).


Am Busbahnhof angekommen, haben wir den oeffentlichen gelben Bus "El Practico" der Ruta 12 entlang genommen. Es scheint hier nur 2 Busse zu geben, den zum Wasserfall (den haben wir genommen) und den nach Brasilien, da die Grenze gleich um die Ecke ist.

Nach 5 Min sind wir dort beim Hostel Inn ausgestiegen, in dem wir ein Zimmer reserviert hatten. Das Hostel soll das schoenste in ganz Argentinien sein und hat uns bisher nicht enttaeuscht (bis auf das, dass es dort nix zu essen gibt). Nach einer aufwendigen Anmeldezeremonie hatten wir auch den internationalen Hostelausweis HI erworben, der uns insgesamt 86 Pesos gekostet hat, doch da wir 100 Pesos weniger fuers Zimmer zahlen, haben wir schon jetzt was gespart. Wenn wir ihn noch oefter brauchen, um so besser. Wir haben dann unser Doppelzimmer mit eigenem Bad bezogen und ich muss sagen, hier kann man es aushalten. So ein eigenes Bad ist echt Luxus, nach fast 2 Wochen Gemeinschaftsbad. Alles sehr sauber hier, aber es gibt auch viele Zimmer. Es ist hier genau so, wie es in einer Jugendherberge zugehen sollte ... der Durchschnitt der Backpacker ist ca. 24 jahre alt und wir kommen uns schon fast alt vor ... aber was soll's.
Es gibt einen superschoenen Swimmingpool vor dem Haus und die Musik dort ist sehr angenehm und chillig. Nach einem kurzen Ausflug in die Stadt (das Hostel ist 5 km ausserhalb), bei dem wir uns mit Wasser und leckeren Dingen eingedeckt hatten, haben wir den Swimmingpool getestet, zumindest von aussen, denn zum Baden waren wir zu faul. Abends gab es dann wie gesagt BBQ, das zwar nicht billig war, aber dafuer auch nicht lecker und Musik bis in die Nacht. Das war leicht nervig, doch ich hoffe, das war eine Ausnahme (wir sind einfach zu alt *grins* oder zu traege) ...

Heute wollten wir eigentlich zu den Wasserfaellen und daher haben wir uns schon mal im Hostel schlau gemacht, wie man da hinkommt. Wir wollten nix buchen, wie die Anderen das tun, die nur 2 Tage hier ist. Wir werden in jedem Fall 4 Naechte oder laenger bleiben und daher haben wir Zeit und wollten per oeffentlichem Bus zu den Wasserfaellen und da mal sehen, was man alles machen kann. Allerdings hatte ich (Susi) heute keine Lust auf irgendwas und war mal froh, ausschlafen zu koennen.
Gegen 11 Uhr hatte der Himmel schon komplett zugezogen und war rabenschwarz. Wenig spaeter hat es den lautesten und vorallem laengsten Donner gegeben, den ich jemals gehoert habe und es hat wie aus Kuebeln ein paar Stunden lang geschuettet. Gegen 16 Uhr, nach ein paar Stunden Nixtun, hatten wir so Hunger, dass wir den Bus in die Stadt genommen haben und nun im Internetcafe gelandet sind. Internet gibt es zwar auch im Hostel, doch 4 PCs fuer 300 Leute sind einfach zu wenig. Internet ist in den Hostels immer kostenlos, im Gegensatz zu Asien, doch meist ist immer so viel los, dass man nur nach einer Stunde warten hinkommt, was uns meist zu bloed ist. Also wenn wir mal nix schreiben, liegt das immer daran:)
Was fuer Flo aber genial ist: WiFi gibt es ebenfalls umsonst ... und es gibt ein neues Programm fuer das IPhone: "Fring" ... damit kann man Skype, ICQ, Yahoo und andere Messenger UND (das coolste) SIP! (@Bela: Es laeuft auch im Hintergrund *g*) betreiben. Flo hat gleich mal mit Martin gechattet und kostenlos nach Deutschland telefoniert (ueber den privaten SIP Account mit der Muenchener Nummer ... Qualitaet hinreichend fuer private Telefonate, leichte Verzoegerungen (ist aber auch verrueckt: IPhone -> WLAN -> Internet in Argentinien -> VIELE Kilometer nach Deutschland -> Festnetz).


Was witzig ist, die leckeren Kekse, die ich in Argentinien so mag, heissen Alfajores und sind in allen Variationen erhaeltlich. Das sind zwei weiche Kekse mit Dulce di Leche (¿was sonst?) dazwischen und Kokosflocken drumrum. Die gibts auch in Schoko und in allen Groessen, hier hab ich sogar ein Steckerl-Eis dazu gesehen ... Lecker. Soviel mal wieder zum Thema Essen ... Ansonsten gehen vor allem mir Papas Fritas, Sandwiches, Tortillas und Fleisch langsam auf den Senkel. Gruenzeug gibt es wenig, der Rest hat Kalorien ohne Ende und das Brot nimmt immer mehr styroporartige Formen an. Naja ...


Alles in allem stellen wir fest, dass Suedamerika ganz anders ist als Asien und damit ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten, doch wir sind positiv ueberrascht. Es ist schwer zu beschreiben, doch hier scheint einfach alles gesitteter, ordentlicher und sauberer zuzugehen, auch wenn ich (Oh Schreck) schon die erste Monster-Kakerlake gesichtet habe. Bisher konnte mich Flo noch davon abhalten, ein Antikakerlakengift zu kaufen ... mal sehen, wie lang das so bleibt ...


Gelernt: BBQ im Hostel ist teuer und nicht lecker. Wenn es hier donnert, dann gescheit. FRING auf dem IPhone ist toll :-)

Samstag, 26. April 2008

Reisen im Luxusbus

Es ist nun soweit, wir haben BsAs verlassen und sitzen gerade im Bus nach Porte de Iguacu. 18 Stunden Busfahrt im "Super Cama" Luxusbus. Ich (Flo) bin total begeistert. Drei Sitzreihen (2+1) sorgen für viel Platz und ermöglichen richtig breite Sitze. Wir haben die besten Plätze ergattern können, 1. Stock ganz vorne. Damit haben wir eine geniale Sicht auf die Straße und das Land, welches mit 90 Km/h an uns vorbeizieht. Im Bus gibt es Luxus pur: Sitze, die sich komplett flach legen lassen :-) mit Ablage für die Füße, Filme zum gucken, kaltes und heißes Wasser vom Spender, einen Ober, der ein kaltes und ein heißes Abendessen bringt. Dazu Wein und später Kaffee mit Keksen. Zum Einschlafen ein Schlückchen Champagner. (@ Melli: die Ansprüche für die nächste Frankreichtour steigen gerade :-)

Eine zentrale Anzeige gibt an, ob die Boardtoilette (sehr sauber) besetzt ist und alternativ Auskunft über Uhrzeit und Temperatur. Am Panel über dem Kopf lässt sich Belüftung, Licht aber auch Lautstärke für den Kopfhörer regeln (nein, es ist echt kein Flugzeug)! Vorhänge, die man rundum zu machen kann, sorgen für ungestörten Schlaf, schnarchen muss man selbst (so wie die Dame nebenan gerade).

Morgen früh gibt es Frühstuck , mal sehen ob sie ein heißes Tuch bringen. Gerade fahren wir durch ein Gewitter und ich tippe auf dem IPhone, werde morgen den Bericht noch vervollständigen, schaut also nochmal rein.

Schönes Wochenende! Flo

Freitag, 25. April 2008

Buenos Aires in den letzten Zuegen

Gestern haben wir nach dem Spanisch-Unterricht unsere ersten Empanadas gegessen... Am besten sind die mit Spinat und die mit Kaese/Zwiebeln. Damit haben wir wieder was gefunden, das dazu beitraegt, dass man hier in keinem Fall Angst haben muss, abzunehmen. Fuehlt sich jetzt schon nach 2 Kilo mehr auf den Rippen an, aber schliesslich wollen wir alles ausprobieren.

So haben wir nach dem Rucksack packen gestern nachmittag beschlossen, endlich den Tango Grundschritt zu erlernen und anschliessend in eine Tangoshow zu gehen. Auf Empfehlung sind wir in die "Confiteria Ideal" gegangen, ein wunderschoenes altes Kaffeehaus im Kolonialstil. Dort wurden wir von Lorena und Gustavo in die Geheimnisse des Tango Argentino eingefuehrt, zwei waschechte Argentinier mit Feuer und Koennen. Der Grundschritt dieses erotischen Tanzes war gar nicht so einfach, doch den als auch eine weitere Figur konnten wir nach 1,5 Std ganz gut. An der Haltung und dem Ausdruck muss natuerlich noch gefeilt werden, doch der Grundstock ist gelegt, so dass wir an einem anderen Ort darauf aufbauen koennen. Leider ist die anschliessende Show ausgefallen, stattdessen gab es eine Milonga 2 Std spaeter. Darunter kann man sich vorstellen, dass dort viele Menschen in einem Saal mit Tischen zusammenkommen und dort wird Tango getanzt und von einem Lehrerpaar neue Figuren gezeigt, die man dann ueben kann. Die Milonga geht in der Regel ca. 5-6 Std und fing gestern um 22 Uhr an und ging bis 4 Uhr frueh. Da wir nach dem Kurs schon fix und alle waren, haben wir darauf verzichtet, denn was man alles im Tango machen kann (oder einen kleinen Eindruck davon), haben uns Lorena und Gustavo schon vorher gezeigt. Alles in allem ein toller Abend, der superviel Spass gemacht hat, doch auch sehr anstrengend war. So haben wir gegen 22 Uhr die letzte UBahn genommen, und uns prompt verfahren, aber was solls.
Wer sich ueber die spaeten Uhrzeiten wundert, das ist in Argentinien normal. Hier gibt es um 8 Uhr Fruehstueck mit Kaffee und Medialuna (Croissant aehnliches Teil). Mittags von 12 - 14 Uhr gibt es Almuerzo, das entweder aus Empanadas, Tostados, Tortillas oder aehnlichem besteht. Gegen 18 Uhr noch einen kleinen Snack und gegen 21-22 Uhr gibt es erst Abendessen (cena). Demnach fing die Milonga auch so spaet an, damit vorher noch gegessen werden kann. Fotos gibt es vom Tango-Abend leider keine, denn wir hatten den Foto aus lauter Eile im Hostel vergessen.

Heute sind wir dann zu unserem letzten Spanischkurstag in BS AS aufgebrochen, nachdem in der Nacht der Rauch wieder mal ein Intermezzo gab und wir dementsprechend unausgeschlafen waren. Aber halb so wild. Es hat wie immer Spass gemacht und die Fortschritte sind gut sichtbar. Wir haben gestern eine Zeitung geschenkt bekommen mit Berichten ueber die Stadt und in dieser habe ich alle Artikel verstanden, die ich gelesen habe. Nicht Wort fuer Wort, aber das meiste und das ist wirklich gut.
Flo macht auch grosse Fortschritte, doch da er von Null angefangen hat, ist er noch nicht ganz so weit, aber das kommt schon. Wir haben uns vorgenommen, an einem anderen Ort wieder mit dem Kurs weiterzumachen, denn es macht riesig Spass, alles sofort anwenden zu koennen und Zeitung lesen bringt enorm viel. Im Unterricht haben wir noch ein Abschlussbild gemacht und ein paar witzige Abschlusskonversationen, die von der Lehrerin aufgenommen wurden. Dabei ging es unter anderem wieder einmal um das Kultgetraenk Mate, das hier in Massen von allen und jedem immer konsumiert wird. Dazu hat man ein kugelfoermiges Gefaess, das meist aus Holz oder einem getrockneten Kuerbis besteht. Dort hinein kommen die gruenen Teeblaetter und zwar wird der Pot randvoll mit Blaettern gefuellt. Darauf kommt kochenes Wasser und Zucker je nach Lust und Laune. Getrunken wird mit einer Art Metallstrohhalm mit einem Sieb unten, damit man keine Blaetter einsaugt. Schmeckt so aehnlich wie sehr starker, gruener Tee und ist sehr bitter. Das Zubereiten und Trinken wird zelebriert und alle trinken aus dem selben Gefaess. Wenn einer alles ausgetrunken hat, wird nachgeschenkt und der Naechste muss alles austrinken. Man sieht in der ganzen Stadt (im Bus, in den Parks, Cafes ...) Menschen, die Mate zubereiten und trinken und dazu alles dabei haben. Schon Kinder wachsen mit dem Gebraeu auf.

Eines ist uns bei den Argentinos noch aufgefallen. Sie legen extrem viel Wert auf Begruessungen und Hoeflichkeitsfloskeln, bevor sie zum Thema des Gespraechs kommen. So ist bei der Begruessung stets ueblich, als erstes gefragt zu werden "Que tal?" (Wie geht's?) und mit einem Kuesschen auf die Backe umarmt zu werden, gleiches gilt fuer die Verabschiedung. Witzig war das Ganze bei einem Zwischenfall am Busbahnhof zu beobachten. Dort stand ein Mann am Schalter einer Busgesellschaft und wollte ein Ticket kaufen. Irgendetwas scheint ihn veraergert zu haben, denn ploetzlich hat er ganz laut nach der Polizei gerufen, worauf die beiden Polizistinnen sogleich gerannt kamen. Der Mann schien sehr aufgebracht zu sein, doch das Erste, was er die Polizistinnen nach deren Erscheinen gefragt hat, war "Que tal?".

Was es hier so gut wie nicht gibt, sind Duschgels. Gestern wollten wir ein neues kaufen und haben im Supermarkt danach gesucht. In einem kleinen gab es nichts. Im grossen auch nicht, nur Seifenstuecke. Dann sind wir in die Apotheke, dort gab es nur parfuemierte Duschgels, die megateuer waren. Unsere letzte Hoffnung war ein grosser Drugstore hier, Farmacity, die Drogerieartikel als auch Apothekenware haben. Dort sind wir fuendig geworden, doch auch hier gab es Fluessigseife nur zum Haendewaschen. Cecilia, Flos Spanischlehrerin hat dann berichtet, dass die Argentinos nur die Seifenstuecke verwenden, Duschgel ist hier absolut unueblich. Witzig.

Donnerstag, 24. April 2008

El humo vuelve!

Dreimal duerft ihr raten, was das heisst. Der Rauch ist wieder da...so ein Mist. Heute Nacht wache ich (Susi) um 5.35 Uhr auf, weil wieder eine dicke fette Rauchwolke vor der Balkontuer steht und damit war es klar...die klare Luft war nur ein kurzes Intermezzo, weil der Wind hat wieder in die "falsche" Richtung gedreht und damit war an weiteren Schlaf in der Nacht nicht zu denken. So sind wir in der Frueh wieder voellig geraedert aus den Schlafsaecken gekrochen mit einem dicken Fragezeichen, wie wir so unausgeschlafen wohl den Spanischkurs ueberstehen sollten. Da der Rauch auch nicht von dannen zog, wie das sonst immer der Fall war, als die Sonne aufging, hat sich Strolch dafuer entschieden, daheim zu bleiben, da die Nase schon wieder dicht war. Ich wollte natuerlich keine Stunde im Spanischkurs verschenken, also Nase zu und durch. Immerhin wurde sich diesmal die Subte (Ubahn) geleistet, denn an 30 Minuten laufen war nicht zu denken. Nach drei Stunden Kurs war echt Ende im Gelaende, die letzte Stunde zog nur so vorbei. Aber lernen tut man ja immer genug und die Fortschritte sind taeglich sichtbar und vor allem hoer- und sprechbar. Klar war, danach ist nur noch Nixtun angesagt, also Rueckweg antreten. Auf diesem hab ich dann auch einen supertollen Supermarkt entdeckt, der Smacks in Riegelform hat, der 10x20cm gross ist, genial. Da konnte keiner widerstehen.
Zurueck im Hostel haben wir nach einem kleinen Nachmittagssnack (Minutas) beschlossen, am Freitag hier abzureisen und nicht wie geplant, am Samstag. Allerdings haben wir das Hostel schon bis Samstag bezahlt, nun muessen wir mal sehen, dass wir die eine Nacht morgen zurueckerstattet bekommen. Zu einem war es echt gut, dass Strolch heute dageblieben ist, denn sonst haetten sie unser tolles Doppelzimmer anderweitig vergeben, da die Rezeption dachte, wir wuerden heute abreisen. Nur gut, dass wir ein Receipo (Rechnung) hatten und Strolch unser Heim gut verteidigt hatte. Immerhin standen die Neuen schon so gut wie im Zimmer. Mit dem Buchen und Zimmerbelegen hat das Hostel hier so seine Probleme. Keiner scheint zu wissen, wer wie lang wo wie gebucht, reserviert und/oder gezahlt hat, aber wir lassen uns nach Thailand fuer jeden Mist eine Rechnung geben.

Wir sind dann los Richtung Busbahnhof Retiro getigert und das wieder mal per Subte. Der Busbahnhof war unglaublich. Wie bei uns ein Flughafen. Riesig, sehr sauber und toporganisiert. Es gab ca. 150 Schalter, die Tickets in alle moeglichen Richtungen verkauft haben. Wir hatten uns darauf geeinigt, Uruguay (vorerst) auszulassen, da die Bauern bisher nicht zu bremsen sind und die Regierung die brennenden Felder nicht in Griff bekommt. Im Fernsehen kam heute frueh immer noch, dass alles brennt, es scheint wenig dagegen unternommen zu werden. So lang es brennt und in BS AS stinkt, stinkt es zu 99% auch im Sueden von Uruguay, wo wir hinwollten. Also doch erst mal nach Iguazu zu den tollen Wasserfaellen und dann schau mer weiter. Wir haben nun nach diversem Hin- und Hervergleichen zwei Bustickets erstanden und das in einem Superbus. Die Busfahrt startet um 20 Uhr am Abend und ankommen werden wir gegen 12 Uhr mittags in Iguazu (ca. 16-18 Std). Am Busbahnhof gibt es ca. 5 unterschiedliche Gesellschaften, die die Fahrt dahin anbieten, doch die Busse scheinen von allen gut zu sein, zumindest was wir so rumstehen sehen haben. Es gab die Wahl zwischen 3 Kategorien: 1. Semi-Cama (wie bei uns ein Bus). 2. Coche Cama (drei Sitze nebeneinander zum weiter nach hinten klappen) und 3. Super Cama (drei Sitze nebeneinander mit Sitz zum so gut wie hinlegen). Im Bus gibt es Toilette und Essen, Fernsehen (auf den koennten wir echt verzichten) und angeblich guten Service. Wir haben uns nun mal fuer den Anfang die Super-Cama Klasse geleistet, zumal diese auch nur 4 EUR mehr als die billigere kostet und was tut man nicht alles fuer halbwegs schlafen können. Mal sehen, wie das wird. Immerhin konnten wir die Tickets auf Spanisch bestellen und haben es so bekommen, wie wir es wollten, ein grosser Fortschritt. Nun werden wir noch 2 Tage BS AS geniessen (morgen wollen wir zum Tangoabend) und dann losduesen, denn vom Rauch haben wir buchstaeblich die Nase voll.

Dienstag, 22. April 2008

Sonnenschein und Gemuesereien ...

Endlich! Vor zwei Tagen kam wieder die Sonne (sichtbar) heraus und wir konnten von der guten Luft nicht genug bekommen. Nachdem wir am Samstag komplett drin geblieben waren und Strolch rauchbedingt flach lag, hatte sich in der Nacht zum Sonntag die Luft gebessert und er ist heute endlich auch seinen Schnupfen und die brennenden Augen wieder los. Das heisst, wir hatten nun tatsaechlich drei rauchfreie Naechte. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr man sich ueber "normale", saubere Luft freuen kann, wenn man mal 4 Tage den Gestank hier eingeatmet hat. Unser Zimmer stinkt trotz drei Tagen Dauerlueftens immer noch, aber man will ja nicht zu anspruchsvoll sein. Der Himmel ist nun strahlend blau und die Tempertur mit ca. 28 Grad sehr angenehm, weil hier eine kraeftige Brise vom Meer her weht.

Nach dem gammeligen Samstag, den Strolch zum Auskurieren der "Rauchkrankheit" nutzte und ich zum Waeschewaschen und Spanisch lernen, sind wir am Sonntag mittag voller Tatendrang Richtung San Telmo aufgebrochen. Dort findet jeden Sonntag ein Antiquitaetenmarkt statt. Dort ging es zu wie auf dem Rummelplatz. Hunderte von kleinen und grossen Geschaeften boten alles Moegliche an alten und einigen neuen Dingen feil. Vom Grammophon bis zum Omanachthemd war alles dabei, nichts was es nicht gab. Es machte superviel Spass, in den wundervollen Innenhoefen zu stoebern und zu schauen, was es gab. Dazu sah man alle moeglichen Strassenkuenstler, die von Tango Tanzen ueber Gitarre spielen bis hin zu Balljonglagen alles boten. Das ganze Stadtviertel verspruehte ein Flair, als waeren wir in Paris. Die Musiker waren zum Teil wirklich weltklasse und allein die Gedanken daran verursachen jetzt noch eine Gaensehaut. Nachdem wir mehreren Bildern und sonstigem "Gruusch" widerstanden hatten, kauften wir noch zwei TShirts fuer Strolch, die die Woche gleich eingeweiht werden. Nachdem wir von den Antiquitaeten genug hatten, spazierten wir in Richtung Osten, in dem sich ein riesiges Naturschutzgebiet befinden sollte. Nach ca. 15 Minuten Fussmarsch ist dies auch aufgetaucht und dort gab es Tausende von Einheimischen, die dort ihr Wochenende verbrachten. Dies schien uns der einzige Ort in der Stadt zu sein, an dem man dem Laerm der Stadt ein wenig entfliehen kann, auch wenn es auch dort wie auf dem Jahrmarkt zuging. Zig Essensstaende mit Gegrilltem, selbstgebackenen Torten (darauf stehen die Argentinos), Tortillas, Huehnchen und allem moeglichem anderen. Der eigentliche Naturschutzpark war fuer uns nicht betretbar (haben aber nicht ganz verstanden, warum wir nicht passieren durften). Nachdem uns gegen Abend die Fuesse schmerzten, wollten wir eigentlich mit dem Bus heim fahren, doch leider haben wir wieder mal nicht ganz geblickt, wo der in der Gegend abfuhr, wo wir uns gerade befanden, so dass wir gelaufen sind. Das Problem hier ist, dass fast alle Stassen Einbahnstassen sind und die Busse demnach Hin immer wo anders halten als auf dem Rueckweg. Das heisst, dass die Haltestellen unter Umstaenden ein bis drei Blocks entfernt sind, bis man den Bus kriegt.

Am Montag haben wir uns nach intensivem Spanisch-Wiederholen am Wochenende um 10 Uhr zum Kurs getroffen. Strolch sollte bei Cecilia vorerst einen Einzelkurs machen, waehrend ich bei Paula mit der Kanadierin Shauna zusammen lernen sollte. Zuerst gab es diverse Bedenken, wie die unterschiedlichen Wissensstaende waeren, doch es hat sich schnell geklaert, dass ich immer noch dem Ganzen voraus war. Der Unterricht hat viel Spass gemacht und als wir am Abend im Restaurant waren, konnten wir erstaunlicherweise alles sagen, was wir wollten (Brot soll getoastet sein, wir brauchen Ketchup zum Fleisch, wo bleibt das Salz,...) und das war eine absolute Premiere. Juhu. Wir sind stolz auf uns. Nachmittags hat uns Strolch, der das Busnetz per Guia T (Busplan in BS AS) geblickt hatte, einen Bus gesucht, der uns nach Ricoletta, einem relativ reichen Stadtteil im Norden bringt. Dort sind wir vom Hardrockcafe ueber diverse nette Gebaeude und einem Designstudio zum Park gekommen, in der Hoffnung, dort etwas Ruhe zu finden. Doch keine Chance. Wir haben uns langsam damit abgefunden, dass die Parks in BS AS einfach nur ein paar kleine Grasflaechen inmitten riesiger Autobahnen sind. An Ruhe nicht zu denken. Aber egal, besser als nichts.
Nach einer Eisschoko mit "Spanischvokabeln lernen" sind wir mit dem Bus Richtung Heimat geduest. Der Busfahrer war definitiv in den 80ern steckengeblieben und hatte mit seinem Rotlicht Discoatmosphaere im Bus und ist gefahren wir ein Henker. Er hat sich gar nicht die Muehe gemacht, die Tueren zu schliessen, weil er eh alle 5 Meter wieder angehalten hat und hat aber jedes Mal dazwischen Vollgas gegeben. Busfahrten in fremden Laendern sind immer sehr faszinierend und man lernt eine Menge ueber Land und Leute.
So stellen sich die Argentinos alle immer brav an der Haltestelle in eine Schlange. Wir standen zuerst da und nach 5 Min haben wir festgestellt, dass sich hinter uns eine mega Schlange gebildet hat. Alle in Reih und Glied. Wenn der Bus kommt, steigen so viel ein, wie noch in den Bus passen (nach der Reihe) und die, die keinen Platz mehr haben, nehmen den naechsten, der eh in 3 Minuten kommt. Die Busse scheinen immer und ueberall rappelvoll zu sein, obwohl sie alle paar Minuten fahren und es steigen immer Menschen ein und nie welche aus. Abends haben wir alle Viere von uns gestreckt, indem wir um die Ecke noch was gegessen haben. Wir haben gelernt, dass gegrillt =grille und gebraten=asado heisst. Nicht umgekehrt. Und das Steak von Strolch (Bife de Lomo) mit den Papas Provenciales (selbstgemachte Pommes mit Knoblauch und Kraeutern) war ebenso wie der Salat hervorragend (wir brauchten mal was essigsaures). Seitdem schreiben wir immer alles auf den Speisekarten auf, was wir nicht verstehn, um unsere Lehrerinnen damit loechern zu koennen (scheint als bereue Paula ihr Angebot schon, alles zu fragen, was wir wollen:)) Eines wurde auch hier wieder klar: das Salz muss mit irgendwas nichtsschmeckendem verduennt sein, denn was wir Salz auf die Papas geschuettet haben, war der Hammer und es war immer noch zu wenig.

Heute haben wir den dritten Tag Unterricht gemacht und wir merken, es geht voran. Bei Susi etwas schneller, bei Strolch etwas langsamer, doch es geht vorwaerts und macht riesigen Spass. Der Kurs hier ist mit keiner VHS zu vergleichen, weil man hier alles sofort anwenden kann und es viel lustiger und realer ist. Kann man echt nur empfehlen. Heute haben wir auch die Rechnung bezahlt, 111€ pro Nase fuer 6 Tage Kurs (je 4 Std), das ist echt ok und es bringt uns um Welten weiter. Anschliessend haben wir wieder mal ne Bank gesucht, wie so oft in den letzten Tagen. Das Problem ist dabei, dass es hier fuer alles ein bestimmtes Viertel gibt. Die ganze Stadt ist in Cuadras aufgeteilt, das sind Haeuserbloecke und in bestimmten Strassen gibt es nur Teppiche oder Musikinstrumente oder Banken oder Gemueselaeden, aber nie alles gemischt. Das ist gut, wenn man weiss, wo es das gibt, was man braucht. Wir sind immer wieder wo anders, doch die Banken scheinen sich alle an der grossen Hauptstrasse Avenida de Julio aneinander zu reihen. Also muessen wir immer wieder da hin und das ist echt unpraktisch, zumal die Haelfte der Automaten die Visa wieder nicht mag. Naja, wir kriegen es schon noch hin.

Was hier in der Stadt staendig jeder zu sagen scheint ist "Claro", was so viel heisst wie "Selbstverstaendlich, natuerlich". Unsere Lehrerinnen haben das in den 3 Tagen Unterricht bestimmt schon 100x gesagt und in der Stadt gibt es auf den meisten Strassennamenschildern einen kleinen Streifen, in dem "Es claro" steht. Wie wir das gecheckt haben, scheint das auch der Slogan eines Handyanbieters zu sein, daher auch das Bild dazu.

Auf dem Rueckweg sind wir wie ca. 2x taeglich an einer Panaderia vorbeigekommen, die supergeniale Kuchen und Suessigkeiten plus Brot haben. Strolch musste unbedingt eine Dulce di Leche Bombe mit Schokoguss kaufen, die schon seit 3 Tagen bestaunt wurde. Man kommt einfach an keinem dieser Laeden vorbei, die sind echt der Hammer. Und alles sehr billig. Anschliessend haben wir noch eine Verduleria aufgesucht ("Gemueserei" wie Strolch zu sagen pflegt) und dort alles moegliche an Gruenzeug gekauft, denn darin haben wir langsam Mangel. Es gibt hier nur Fleisch und Pommes, Eier und Toast und das in allen Variationen. Deswegen muss heute abends ein Salat her. Lecker...

Unsere weiteren Plaene sind nun auch klar: Am Samstag werden wir BS AS nach fast 2 Wochen den Ruecken kehren. Wir sind hier nun schon fast heimisch geworden, was mir ja nie schwer faellt und haben nun den Wunsch nach was Neuem. Wo wir hinfahren, wir davon abhaengen, wie sich der Wind bis Donnerstag weiter verhaelt. Seit 3 Tagen weht er brav vom Meer her, so dass der Rauch der immer noch brennenden Feuer in Richtung Nord/Westen im Land zieht. Sollte das so bleiben, werden wir mit Bus und/oder Boot nach Uruguay weiterfahren, denn dies war der urspruengliche Plan. Sollte der Wind wieder drehen, wird auch das sehr nahe Uruguay wieder im Rauch ersticken, dann fahren wir per 18-Std-Bus an die brasilianische Grenze nach Iguazu, zu den breitesten und wohl spektakulaersten Wasserfaellen der Welt. Das werden wir am Donnerstag sehen, denn da muessen wir das Ticket buchen. Lassen wir uns ueberrassen.

Gelernt: Argentinos stehen gern Schlange. Es gibt Themen-Stadtviertel. Gegrillt=grille, gebraten=asado. Kuchen sind der Hammer. Spanisch ist eine tolle Sprache.

Samstag, 19. April 2008

Eingeraeuchert, aber keine Muecken!

Nachdem es gestern Abend wirklich bis ca. 23 Uhr echt gute Luft hatte, hatten wir die Hoffnung, dass die Nacht auch gut bleibt. Aber Pustekuchen. Waere auch ein Wunder gewesen, wenn es anders gewesen waere. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Gegen Mitternacht ging es mit voller Wucht los und die Rauchwolke kam wie ein Schlag wieder in die Stadt. Am Tag hat der Wind und die Sonne die Schwaden abgehalten, doch nachts geht echt nix mehr. An Fenster oeffnen war nicht mal mehr ansatzweise zu denken und wenn Flo das als Frischluftfanatiker mal sagt, muss was dran sein. Allerdings weiss ich nicht, was besser ist. Im Rauch zu ersticken oder Flo, die Wuehlmaus, die ganze Nacht neben mir zu haben...schlafen konnten wir so oder so nicht und dementsprechend platt sind wir heute.
Wir hatten dann morgens die Hoffnung, dass es tagsueber wieder besser ist, doch leider ist es heute absolut wind- und sonnenstill, so dass der Dunst mehr denn je da ist. An "Vor-die-Tuer-gehen" ist nicht zu denken, daher werden wir heute den ganzen Tag drinbleiben, auch wenn das eigentlich nicht in meinem Sinne ist. Wir wollten uns so gern in den Park legen und spanisch lernen. Aber nix...Wenn wir es heute zum Supermarkt gegenueber schaffen, wird es viel sein. So ein Mist. Die Bauern scheinen sich echt um nix zu scheren, dass hier die halbe Stadt erstickt und das Guesthouse ist voll, weil keiner mehr vor die Tuer kann, so brennen Lungen, Kopf und Augen. Klamottenwechseln haben wir eh schon aufgegeben, bringt absolut nix. Aber immerhin ist es mit 26 Grad schoen warm. Und was bei dem Qualm der absolute Vorteil ist: es gibt keine Muecken. In Uruguay soll es vor Muecken nur so wimmeln, daher haben wir hier noch Schonfrist...

Spanisch lernen ist anstrengend

Heute Nacht war der Horror! Es war mal richtig warm, so wie es wohl um diese Zeit auch sein sollte. Zum schlafen haben wir (natuerlich :-)) das Fenster geoeffnet. Etwa eine Stunde nach dem Einschlafen ging es dann los ... die Rauchwolke, die derzeit ueber Buenos Aires liegt, hat uns voll erwischt. Zuerst wurde mir schlecht und als alles nichts geholfen hat, habe ich versucht, mit einem T-Shirt ueber dem Kopf ein bisschen gefiltert atmen zu koennen und wenigestens noch ein bisschen Schlaf zu bekommen. Der Gestank nimmt einem die Luft und geht in alle Poren, Klamotten und Haare. Susi hat es zum Glueck etwas leichter genommen und ist nur aufgewacht, weil ich herumgewuehlt habe.
Am Morgen waren wir beide wie geraedert. Der Hals kratzt, die Augen jucken, die Nase laeuft und alles stinkt erbaermlich. Zu allem Unglueck war das Wasser noch eiskalt, so dass an komplettes Duschen nicht zu denken war (nur Fuesse betroepfeln:))
Ein bisschen Glueck hatte wir aber doch: Das Fruehstueck war trotz der fruehen Stunde schon da und wir konnten puenktlich um 8:20 Uhr aus dem Haus.
Um 9 Uhr ging der Spanisch-Kurs an und Cecilia war echt geduldig mit mir. Susi hat sich ziemlich gelangweilt, als wir die ersten Lektionen durchgemacht haben, hat mir aber tapfer immer wieder die einfachsten Dinge erklaert. Wir haben nun beschlossen, dass wir bis Ende naechster Woche in BS AS bleiben und hier mal 6 Tage Kurs machen (falls wir bis dahin nicht erstickt sind), wenn wir dann noch Lust haben, geht's an einem anderen Ort dann weiter.
Fazit: Ich kann jetzt ein bisschen was ueber Job, Namen, Herkunft usw. sagen und hab mir auch gleich nach dem Unterricht noch die Zahlen bis 9999 angeeignet. Spanisch lernen ist toll, auch wenn es mir mega schwer faellt, wieder die Schulbank zu druecken.

Nachmittags haben wir dann die Avenida Florida unsicher gemacht, das ist die Haupteinkaufsstrasse hier, in der wir sogar einen C&A gesichtet haben. Am Ende angekommen war endlich der ersehnte Park in Sicht, was nicht selbstverstaendlich ist, denn Parks und Ruhezonen sind in der Stadt echt Mangelware. Dort haben wir uns 2x von Strassenkoetern verscheuchen lassen, denn die haben hier echt andere Ausmasse als in Asien... auch die Haufen derselbigen. Auf dem Rueckweg haben wir uns sogar eine Streifenkarte in der Subte (Ubahn) geholt, langsam finden wir uns hier zurecht. Spanisch ist doch nicht so schwer. Uebung macht den Meister, sogar den UBahn Plan haben wir bekommen.

Gelernt: Argentinische Kueche kennt anscheinend kein Salz (alles fad!), zum Glueck gibt es Salzstreuer am Tisch und Geldautomaten funktionieren doch, auch wenn der Betrag nur gering genug ist (300 Pesos = ca. 80 €).
Ubahnen rumpeln, dass man meint, die Welt geht unter.

Freitag, 18. April 2008

Buenos Aires unter der Lupe

Gestern haben wir uns einen faulen Tag gemacht und sind erst mittags aufgestanden, was schon echt eine Kunst ist, wenn man bedenkt, dass wir mit der Zeitverschiebung ja eh um 5 Uhr wach sind. Irgendwie hatten wir null Bock auf nix und dementsprechend haben wir nach dem Fruehstueck erst mal gelesen. Nachmittags haben wir dann beschlossen, uns in Richtung des Arbeiterviertels San Telmo aufzumachen, das von unserem Hostel sehr gut zu Fuss zu erreichen ist. Dort haben wir ein Kulturzentrum gesucht, in dem ein Tangoabend stattfinden sollte. Dort um 17 Uhr angekommen wurde uns gesagt, dass die Show erst um 21 Uhr beginnt. So haben wir nach einem kurzen Abstecher in einen etwas kargen Park das Abendessen anvisiert. Natuerlich ist um diese Zeit kein Argentino dort zu finden, denn die Einheimischen essen grundsaetzlich erst gegen 22 Uhr. Flo hat sich endlich das heissersehnte megadicke Steak bestellt und auch wenn wir des Spanischen absolut unmaechtig sind, kam das genau so, wie er es wollte. @Chris, das waere auch was fuer Dich gewesen. Abends haben wir dann geschaut, dass wir in Richtung Heimat kamen, denn das Viertel war uns im Dunkeln nicht mehr ganz so geheuer. Geschlafen haben wir in der Nacht ganz gut, auch wenn wir uns mittlerweile sicher sind, dass unter unterem Bett die Ubahn durchfaehrt. Seit 2 Tagen vibrieren von Zeit zu Zeit die Scheiben und es droehnt, wie wenn ein dicker LKW neben unserem Ohr vorbei faehrt, aber man gewoehnt sich ja bekannterweise an alles. Als wir heute morgen beschlossen, die Ubahn mal zu testen, haben wir auf dem Plan tatsaechlich gesehen, dass diese scheinbar auf der Hoehe unserer Unterkunft um eine Ecke faehrt...
Fruehstueck ist in den Hostels immer inclusive, ebenso wie Internet. Zum Fruehstueck gibt es das typische, lapprige, helle oder dunkle Semmelbrot, das nur getoastet geniessbar ist. Aber dazu gibt es superleckere Marmelade und das Beste: Dulce di Leche, eine dicke Karamelcreme, die man hier in jedem Supermarkt kaufen kann. Genial das Zeugs und macht echt suechtig, vor allem sind da endlich mal keine Nuesse drin...Wir haben uns noch den Luxus von Joghurts, Cornflakes und Wurst/Kaese geleistet, die wir uns Tags vorher im Supermarkt geholt haben. Ganz so spartanisch geht das am Anfang noch nicht. Kommt vielleicht noch. Nachdem wir dann die Ubahn-Station neben unserem Haus gesichtet haben (San José), haben wir die gleich ausprobiert. Kostet 0,75 Pesos pro Nase, also ca. 20 Cent, das ist echt billig. Und wir haben sogar die richtige Fahrkarte bekommen und das wieder ohne viel Spanisch. Doch nun war es uns absolut klar, der Sprachkurs muss her, weil so geht das nicht weiter... Man will ja echt mal sagen koennen, was man will und nicht jedes Mal mit Haenden und Fuessen rudern muessen. Der Ubahnhof war schon sehr, sehr alt und die UBahn noch aelter und als die in den Bahnhof rumpelte, war auch klar, warum unser Fenster vibriert. Der Zug war ein Monster von einem Ding, keine neue, leise, schnuckelige UBahn wie in Muenchen. Und der Gag war: ploetzlich hoerte man einen Mann in der UBahn laut reden. Ich dachte zuerst an Lautsprecher, das war es nicht. Dann an jemand, der mit dem Handy telefoniert. Und dann kam er: ein Mann, der in dern Ubahn Taschenlampen fuer den Notfall verkaufen wollte. Da keiner eine wollte, dachte ich, jetzt geht bestimmt zur Strafe gleich das Licht aus und alle inclusive uns kaufen panisch das Zeugs... aber nix geschah..Gott sei Dank. Wir sind dann zum Plaza de Mayo gefahren, der der Hauptplatz der Stadt ist und haben dort das Casa de Rosario (Regierung) und die Catedrale gesehen. Und die vielen alten kolonialen Haeuser, die ueberall stehen. Von dort aus sind wir zum Hafen und dann ueber eine Kirche wieder in die Hauptstrasse zurueck.

Was in der Stadt auffaellt ist folgendes:
1. Alles ist vernebelt, man sieht nie klar. Die Urache dafuer versuchen wir seit 3 Tagen zu ergruenden. Die Stadt stinkt permanent ziemlich heftig nach irgendwas. Kann man sich das in etwa so vorstellen, wie wenn 5 tuerkische Familien mit 40 Mann im Westpark grillen. Oder wie wenn man Massen an Holz verheizt. Doch wo das herkommt, haben wir noch nicht gerafft. Entweder die Klimaanlagen oder die Abgase der 3 Millionen Busse oder oder oder...Fragt man sich nur, woher diese Stadt diesen Namen hat. BUENOS AIRES. Da muss sich einer vertan haben.
2. Es gibt hier den Beruf des Hundeausfuehrers. Wenn man als Einwohner dieser Stadt einen Hund hat und fuer diesen keine Zeit hat, gibt man denselbigen an einen jungen Mann ab, der dann mit 5-15 Hunden bewaffnet, durch die Stadt trabt.
3. Es gibt hier Busse ohne Ende und die in 100 Farben. Und die fahren ueberall hin. Wir haben uns heute einen Guia T (Busplan) am Kiosko geholt, bis wir den blicken, sind wir wieder weg. Aber die Busse scheinen alles abzufahren. Wir sind heute einfach in einen eingestiegen, um den Weg zu verkuerzen und bis ich es endlich geblickt hatte, dass ich 2x 90 Centavos in den Automat im Bus werfen muss, damit ich mitfahren darf, haetten wir fast den Ausstieg verpennt. Aber immerhin gibt es Bushaltestellen wie bei uns. Das ist echt ein Vorteil. Kein Rausspringen wie in Asien.
4. Fehlende Pflastersteine werden nicht ersetzt, sondern die Loecher in gelb angemalt, damit man sie besser sieht.
5. Argentinos stehen auf Dulce di Leche in allen Ausfuehrungen. Hier gibt es viele geniale Konditoreien, die lauter grosse und kleine Leckereien anbieten, ueberall mit der Creme gefuellt, da koennt ich mich reinlegen. Und nachdem wir mittags in einen Cafe fuer Geschaeftsleute ein Tostado gegessen haben (muy rico), gab es zum Kaffee weiche Kokoskekse mit Dulce die Leche gefuellt. Die Dinger waren so genial, dass ich die unbedingt wieder haben musste und die gab es bei dem Konditor, juhu. Da werde ich Stammgast werden.
6. Es gibt so gut wie keine Fussgaengerampeln. Man wird als Fussgaenger grundsaetzlich als Freiwild betrachtet, daher ist bei jeder Strassenueberquerung joggen bis galloppieren angesagt, je nach Objekt, das auf einen zurast. So schaut man immer auf die Autoampeln und rennt dann los, denn die Richtung rot hat, die ein Ueberqueren halbwegs moeglich macht.

Wir sind dann nachmittags noch Richtung einer zweiten Spanischschule gegangen, bei der man den Kurs taeglich beginnen kann, das klingt gut. Die erste, die wir am Dienstag gesehen hatten, fing immer nur montags an. So haben wir uns in der zweiten gleich angemeldet und morgen geht's los. Endlich. 9 Uhr! Frag mich nur, wie ich um die Zeit aus dem Bett kommen soll. Aber wird schon werden. Wir haben schon mal einen Einstufungstest gemacht und dann schauen wir mal, mit was es morgen los geht. Wir werden uns einen Privatlehrer zu zweit nehmen und 4 Std pro Tag machen. So kosten 5 Tage 300 US Dollar, also 190 EUR fuer uns beide. Das ist echt sehr ok. Der Gruppenkurs ist kaum billiger.

Eigentlich wollten wir heute Abend noch zur Tangoshow gehen, doch das war uns dann echt zu anstrengend, das werden wir auf die naechsten Tage vertagen. Werden ja nun noch ne Woche hier bleiben, so wie es aussieht. Gestern konnten wir uns das noch nicht so recht vorstellen, weil der Gestank so uebel war, dass uns das am bleiben gehindert haette, heute war es besser. Ob es wirklich besser ist oder wir uns langsam dran gewoehnen, ich weiss es nicht. Ich kenne ja Bangkok auch als mega stinkende Stadt, aber dort riecht es ueberall anders. Mal ganz uebel nach Klong, mal lecker nach Essen, aber hier stinkt alles gleich schlecht. Sogar in der Kirche. Ich denke, dass man sich an BA gewoehnen kann wie an jede andere Stadt auch, doch den Charme, von dem jeder Reisefuehrer spricht, werden wir erst noch finden muessen.

Was super ist, ist, dass man im Hostel eine Kueche zum Kochen hat, so dass wir das heute schon zum zweiten Mal gemacht haben. So muss man nicht staendig wohin gehen. Aber scheinbar haben andere Backpacker nix andres zu tun als Fernseh zu glotzen. Ich frag mich echt, was das soll. Und das in einer Laustaerke, dass man meint, alle waeren taub. Nur gut, dass die Ubahn unter uns lauter ist:) Aber eigentlich wundert es micht nicht, denn Ruhe scheint es hier nicht zu geben. Massen an Verkehr und Laerm, unglaublich. Sogar in der Kirche hat es gescheppert und gesurrt, wo es doch sonst immer ruhig ist.

Gelernt: Backpacker glotzen staendig. BA ist dauerlaut und dauerstinkig. Hundeausfuehrer ist ein Beruf. Es gibt 1 Million Busse in 100 Farben auf 100 Linien. Als Fussgaenger ist man Freiwild auf der Strasse. Die Steaks sind echt genial. Und: verpasse keine Konditorei...denn wer weiss, wann die naechste kommt.

Dienstag, 15. April 2008

In Buenos Aires angekommen

Wir sind nach 13,5 +1 Stunden gut in Buenos Aires angekommen und durften gleich feststellen, dass die sonst ueblichen 25 Grad, die sonst im April herrschen, dieses Jahr nicht gelten. Bei der Ankunft hatte es genau 13 Grad. Fuer uns ist das ok, doch die Menschen hier empfinden das als viel zu kalt. Das gibt es sonst nur im tiefsten Winter (Juli).
Nach nicht mal 24 Stunden in der Stadt haben wir schon so allerhand erlebt. Als wir gestern mit dem Taxi um 20.30 Uhr bei dem Hostel "Garden House" ankamen, das wir reserviert hatten, wusste der nette junge Mann an der Rezeption zwar was mit unserem Namen anzufangen, doch er teilte uns mit, dass mit der Reservierung etwas schief gegangen war. Na bravo. Unser Doppelzimmer war weg und eine Nacht im Schlafsaal wollten wir uns nach dem langen Flug nicht antun. Also ins Nachbarhostel, das zwar sehr siffig war, doch Hauptsache ein Bett. Kosten sollte der Spass 55 Peso die Nacht fuer das Zimmer. Nur gut, dass wir unseren Schlafsack dabei haben, so war das ganze ertraeglich. Nachdem wir ein Tortilla und ein Omlett intus hatten, haben wir ganz gut geschlafen. Am Morgen sind wir zum Garden House zurueck, um zu fragen, ob heute was frei waere und das war es. Dann als wir im ersten Hostel auschecken wollten, wurden wir natuerlich gleich mal ueber's Ohr gehauen und haben 55 Peso pro Nase gezahlt, also 25 EUR fuer die Absteige... Aber das war dann schon egal. Damit war klar, in Zukunft immer zuerst zahlen, dann einziehen. Das Garden House hatte uns sogar einen netten Balkon mit Blumen und sehr nette Gemeinschaftsraeume beschert hat, wo man auch kochen kann. Dann haben uns aufgemacht, um die Stadt zu erkunden. Wir haben relativ bald einen Frisoer gefunden, denn Flo hatte einen Haarschnitt echt noetig. Der Frisoer hat Flo in Rekordgeschwindigkeit die Haare geschnitten und das fuer 7 EUR, ist sehr ok.
Dann sind wir weiter und haben uns bei einer Spanischschule erkundigt, wie dort die Sprachkurse laufen. Mal sehen, wie und ob wir das machen. Auf dem Rueckweg haben wir noch leckere Teilchen in der Baeckerei geholt und den Supermarkt gestuermt. Dann liefen wir Richtung Hostel und ploetzlich hatte Flo eine rohe Tomate in 1000 Einzelteilen auf dem Kopf, die wohl vom ersten Stock kam. Wir sind sehr erschrocken und ich dachte zuerst, das war ein Vogel... doch eine Tomate??? Damit war die neue Frisur gleich im Eimer und ein Päarchen draengte uns in einen Hauseingang und wischte an Flo rum. Der merkte schnell, dass sein Geldbeutel weg war und sagte dies auch und schon lag er hinter ihm auf dem Boden, waehrend der Mann ihn immer noch abwischte. Die Frau wollte, dass wir mit hochkamen um uns mit Wasser zu reinigen. Wir haben geschaut, dass wir Land gewannen und das MIT den Tomatenresten auf Jacke, Kopf und Brille. Und schon hatten wir es: wir sollten echt schon am 1. Tag beklaut werden, doch gerade noch geschafft. Wir haben am Ende wieder alles gehabt und das war die Hauptsache. Damit ist klar, in Zukunft noch vorsichtiger sein. Am Schluss konnten wir drueber lachen und haben viel dazugelernt.

Gelernt: Flugzeuge sind eher fuer Menschen unserer Groesse gemacht und wach bleiben und sich nicht bedraengen lassen.

Sonntag, 13. April 2008

Einen Tag vor der Abreise

Morgen geht’s los. Juhu. Nun werden noch ein paar organisatorische Dinge und Telefonate erledigt und heute Abend ist mein Konzert mit dem Chor als schöner Abschluss. Die großen Rucksäcke sind fertig gepackt und haben den Gewichtstest mehr oder weniger bestanden. Ich habe 17 Kilo, wobei ich dazu sagen muss, dass davon 8 Bücher sind, wovon ich 7 vor Ort verschenken werde, wenn ich sie gelesen habe. Da wir am Anfang richtig entspannen wollen, mussten die Bücher einfach sein und da Flo 3 dicke hat und halb so schnell liest wie ich, dachte ich, dass 7 (+Reiseführer) angemessen sind. Damit werden aus den 17 kg dann 15 und das war das Ziel. Flo hat 18 kg und das noch ohne die dicken Treckingschuhe, aber auch hier sind die dicken Bücher drin. Ist schon ok. Als Tagesrucksack nehmen wir einen kleinen mit Trinkblase und einen Bauchgurt mit. Die werden wir nachher noch bestücken. Ich bin echt froh, dass ich keinen größeren Rucksack gekauft hab, die Größe ist genau richtig. Ging alles schön rein und ist nun gut voll. Und schließlich wollen wir ja nix, naja, fast nix kaufen (bis auf T-Shirts). Was wir nun am wenigsten drin haben, sind Klamotten. Die reichen nämlich nur für 7 Tage, dann ist Waschen angesagt. Und da das 'Rei in der Tube' aus Gewichtsgründen wieder rausgeworfen wurde, wird das wohl mit Duschgel erfolgen, falls keine Wäscherei in Sicht ist. Ebenfalls dran glauben musste der Schirm, auch wenn den die Weltreise Packliste unbedingt empfiehlt, doch wenn es regnet, bleiben wir einfach drin, basta. Somit noch mal 300 Gramm weniger. Beim Klopapier hab ich mich durchgesetzt und eine halbe Rolle eingeladen, auch wenn Flo sich gewehrt hat. Doch laut diverser Berichte scheint da ein großer Mangel zu sein, schaden kann es ja nicht. Nur wie kriegt man eine halbe Rolle, wenn man nur ganze da hat … abrollen natürlich (Flo hätte sie einfach in der Mitte auseinender geschnitten, aber das ist ja auch keine Lösung!). Und dementsprechend fragte sich Flo anschließend, was der Klopapierhaufen im Bad denn solle. Ja, was wohl … das ist die andere Hälfte, die leider nimmer so leicht aufzurollen ging, nachdem sie mal runter war.
Vor 2 Tagen habe ich unsere neuen Rucksäcke noch angemalt und vor allem die Logos überpinselt, damit nicht gleich jeder sieht, dass das nagelneue Markenrucksäcke sind. Denn die werden ja bekanntlich am schnellsten geklaut. Ein Tipp vom Verkäufer im "Lauche und Maas" war, den neuen Rucksack einfach in den Dreck werfen, das ist ein besserer Diebstahlschutz als jedes Schloss. Doch zur Drecklache konnte ich mich nicht aufraffen, so mussten die Acrylfarben herhalten. Mein oranger Rucksack hat nun überall schwarze Schmierer und ist mit allen Ländern bestückt, die wir bereisen wollen. Flo's blauer hat Blumen, Sonne, Mond und Sterne bekommen, denn das Geschmiere fand er zu hässlich. Damit sehen sie nicht mehr neu aus und nun hoffen wir mal, dass sie keiner haben will. Mal sehen, ob's klappt. Die Idee war in jedem Fall gut. Als Maskottchen werden wir Bibsi und Babsi dabei haben, zwei kleine Stoffmäuse von Flo's Oma, die an den Rucksack gehängt werden.

Morgen um 4.17 Uhr geht's mit der Tram los, um den Flieger um 7 Uhr zu kriegen. Wir sind zwar erst um 5.17 Uhr am Flughafen, doch da wir schon Plätze reserviert haben, sollte das reichen. Wir sind nun schon ganz hibbelig und freuen uns, dass ihr schon bevor wir losfahren, soviel Kommentare hinterlassen habt.

(Flo) Ich möchte mich noch mal herzlich bei allen bedanken die am Freitag dabei waren. Es ist soooo toll einen so lieben Freundeskreis zu haben und wir werden jeden einzelnen von Euch vermissen!

Montag, 7. April 2008

neue Einträge per eMail?

Damit Ihr noch leichter auf dem Laufenden bleiben könnt habe ich einen kleinen eMal Verteiler eingerichtet. Schreibt einfach eine Mail an: querdurchsuedamerika-subscribe@halmburger.de

Das Mailprogramm schickt Euch anschliessend eine Bestätigungsmail die Ihr einfach leer beantwortet. Ganz einfach!

Abmelden geht natürlich auch: querdurchsuedamerika-unsubscribe@halmburger.de

Viel Spaß mit unseren Erlebnissen! Wir freuen uns über jeden Kommentar.

Flo

Sonntag, 6. April 2008

Bald geht's los...

Nun ist es noch eine Woche hin, bis sich ein großer Traum von uns, vor allem von mir (Susi) erfüllt. Seit 10 Jahren träume ich davon, eine Südamerika Rundreise zu machen und nun steht sie kurz bevor. Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben, dass wir das nun echt machen, doch wir freuen uns riesig darauf. Am Montag, den 14.4. um 7 Uhr wird unser Flieger starten und uns nach einem einstündigen Aufenthalt in Frankfurt/Main direkt nach Buenos Aires in Argentinien bringen. Dort werden wir um 19 Uhr Ortszeit landen und uns dann in Richtung City aufmachen. Da der Weg in die Stadt ca. 2 Std. dauern soll, haben wir uns für die ersten Nächte ein Hostel reserviert, damit wir zu Beginn einen festen Anlaufpunkt haben. Wir werden dort erst mal ein paar Tage ganz entspannt nichts tun und sehen, wohin es uns verschlägt. Wir haben den Plan, anschließend nach Uruguay weiterzufahren und dort bis zur Hauptstadt Montevideo zu kommen. Dann zu den breitesten Wasserfällen der Welt. Die Wasserfälle von Iguazu liegen direkt an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. Ob wir wirklich diese Reihenfolge wählen oder zuerst zu den Wasserfällen und dann nach Uruguay fahren, werden wir sehen.

Der erste Rucksackpacktest hat 17 kg ergeben. Haben wollten wir eigentlich 15 kg pro Nase... da bin ich mal gespannt, ob wir das noch abspecken können. Ausserdem haben wir unsere neuen Rucksäcke schweren Herzens angemalt, damit sie alt und hässlich aussehen, denn das ist wohl laut dem Verkäufer vom "Lauche und Maas" der beste Schutz gegen Klauen. :-)

In jedem Fall sind Unterlagen und Blumen übergeben und die Sachen, die wir mitnehmen zum größten Teil rausgelegt. Unglaublich was es alles zum Vorbereiten gibt. Aber wir sind guter Dinge, dass wir alles in der letzten Woche noch schaffen.